Archiv für den Tag: 6. April 2008

Crailsheimer Horaffen

Die Crailsheimer Horaffen stammen aus dem Baden-Württembergischen Städtchen Crailsheim in Hohenlohe und sind bereits seit dem Mittelalter bekannt.

Zum heutigen Crailsheimer Horaffensonntag haben wir sie gebacken.

Hier ein Auszug aus der Webseite Spezialitäten aus Baden-Württemberg:

Das besondere dieser Crailsheimer Spezialität ist ihre Form: der Horaffe ähnelt einem gerundeten W oder gemäß seiner legendären Herkunftsgeschichte einem wohlgeformten weiblichen Po.

Es heißt, dass im Jahre 1379/1380 die Reichsstädte Hall, Rothenburg und Dinkelsbühl die Stadt Crailsheim belagerten. Als die Lebensmittel knapp wurden entschlossen sich die Crailsheimer zu einer schlauen Taktik: Um Überfluss zu demonstrieren, stellten sie aus den letzten Mehlvorräten Horaffen her und warfen sie zu den Feinden hinüber. Zur Unterstreichung dieser Tat stieg die Bürgermeisterin kurzerhand auf die Mauer und zeigte den Feinden unverblümt ihr üppiges Gesäß. Ihre Rechnung ging auf: Die Belagerer zogen ab. Geblieben ist der Spottname‚ ‚haariger Affe’, den die Feinde der tapferen Bürgermeisterin zuriefen.

Frau Bürgermeister muss also recht behaart gewesen sein 😉

Wer sie originell nachbacken will, solllte im Freundeskreis nach einem geigneten Modell Umschau halten oder seiner Phantasie freien Lauf lassen 😉

Andere Quellen sprechen allerdings auch vom Bürgermeister, der den Feinden sein nacktes, zu einem bärtigen Gesicht dekoriertes Hinterteil durch ein Loch in der Stadtmauer präsentierte. Das erscheint mir eigentlich recht plausibel, schließlich würdigt ja auch der Schwäbische Gruß das selbe Körperteil 😉

Zum Rezept:

Crailsheimer Horaff

========== REZKONV-Rezept – RezkonvSuite v1.4
Titel: HORAFFEN
Kategorien: Backen, Gebäck
Menge: 12 Horaffen

Zutaten

H FÜR DEN TEIG
500 Gramm   Mehl (Weizendunst)
20 Gramm   Hefe
150 Gramm   Zucker
1/4 Ltr.   Lauwarme Milch
      Vanillezucker oder Vanille-Extrakt
150 Gramm   Butter
2 klein.   Eier
1/2     Bio-Zitrone; die abgeriebene Schale
1 Prise   Salz
      Mehl zum Formen
      Margarine zum Einfetten
3 Essl.   Lauwarme Dosenmilch; zum Bestreichen

Quelle

  Nach "Die besten Rezepte aus Schwaben"
  Erfasst *RK* 06.04.2008 von
  Ulli Fetzer

Zubereitung

Für den Teig Mehl in eine Schüssel geben. In die Mitte eine Mulde drücken. Hefe reinbröckeln. Mit etwas Zucker, der Hälfte der Milch und etwas Mehl zu einem Vorteig verrühren. Mit einem Küchentuch bedeckt 15 Minuten an einem warmen Ort gehen lassen.

Restlichen Zucker, die restliche Milch, Vanillezucker oder -Extrakt, die weiche Butter, Eier, Zitronenschale und Salz dazugeben. Alles zu einem geschmeidigen Teig kneten. Zugedeckt noch mal 30 Minuten gehen lassen. Mit bemehlten Händen auf gut bemehlter Arbeitsfläche aus dem Teig etwa 10 cm lange daumendicke Rollen mit etwas spitzen Enden formen. Jede Rolle halbkreisartig biegen und je zwei Rollen so zusammensetzen, dass sie eine 3 bilden.

Auf ein gefettetes Backblech legen (genügend Abstand lassen) und noch mal 15 Minuten gehen lassen. Dann mit Milch bestreichen. Blech in den vorgeheizten Ofen auf die mittlere Schiene schieben und das Gebäck 30 Minuten bei 180 Grad backen. Die Teigmenge reicht für 2 Bleche.

(is) Der Hefeteig kann schon am Vorabend zubereitet und über Nacht kühl gestellt werden. So lassen sich die Teilchen am nächsten Morgen ohne viel Gedöns (und zusätzlichem Mehl) ausformen.

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