Eigentlich hätte das unser Beitrag zum BLOG EVENT-XXXVII: SENTIMENTAL JOURNEY – ESSEN, ANGESTAUBT werden sollen, den Jutta von Schnuppschnüss ihr Manzfred ausrichtet. Ein tolles Thema, das sich Jutta ausgedacht hat. Herzlichen Dank dafür. Leider habe ich gerade erst gemerkt, dass die Deadline schon gestern war, d.h. wir den Abgabetermin versäumt haben.
Nichtsdestotrotz möchte ich ein Gericht vorstellen, dass es in den Nachkriegsjahren, als bei uns noch niemand Sushi und Artischocken kannte, öfters gab. Ich erinnere mich gerne daran, wenn ich bei meiner Tante Hilde (die mit dem Kartoffelsalat nach Art der Tante Hilde) war und sie mir ihre sauren Kartoffelrädle zubereitete, weil sie wusste, dass ich sie so gerne aß.
========== | REZKONV-Rezept – RezkonvSuite v1.4 |
Titel: | SAURE KARTOFFELRÄDLE |
Kategorien: | Gemüse, Kartoffeln, Eintopf |
Menge: | 4 Portionen |
Zutaten
1 | kg | Gekochte Kartoffeln, festkochende Sorte | |
— abgekühlt | |||
2 | Zwiebeln, fein geschnitten | ||
30 | Gramm | Butterschmalz | |
50 | Gramm | Mehl | |
3/4 | Ltr. | Gemüsebrühe | |
Salz und Pfeffer | |||
3-5 | Essl. | Apfelessig (Menge nach Geschmack) | |
2-3 | Lorbeerblätter | ||
Ein paar | Liebstöckelblätter | ||
2 | Nelken | ||
200 | Gramm | Blutwurst, in Würfeln ohne Darm | |
Etwas | Majoran |
Quelle
Meine Variante |
Erfasst *RK* 16.08.2008 von | |
Ulli Fetzer |
Zubereitung
Die Zwiebeln bei geringer Hitze im Butterschmalz langsam garen. Das Mehl darüberstreuen, alles gut verrühren und etwas anbräunen lassen. Unter ständigem Rühren die Gemüsebrühe zugeben, salzen und pfeffern. Essig, Lorbeer, Liebstöckel und Nelken zugeben und 15 Min. leise köcheln lassen.
Lorbeer, Liebstöckel und Nelken herausnehmen. Kartoffeln in Scheiben und die Blutwurstwürfel hinzugeben und noch einmal aufkochen um die Kartoffelscheiben aufzuwärmen und die Blutwurst zu schmelzen.
Zum Servieren mit Majoran bestreuen.
Dazu Brot.
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Danke für das Rezept, Ulli! Von den sauren Kartoffelrädla habe ich bisher nur viel gehört, aber sie glaube ich noch nie gegessen…
Die scheint es in den Nachkriegsjahren häufig gegeben zu haben, mit dem Ergebnis, dass sie danach keiner mehr essen wollte. Gut, dass ich sie auf diese Weise einmal kennen lerne! 🙂
die hat meine Mutter auch häufig für uns gemacht. Mit Maggi statt Liebstöckel. Das war in den 50-er Jahren.
@Barbara
Die hat es in der Tat in den Nachkriegsjahren öfters gegeben, ich muss aber sagen, dass ich keine schlechten Erinnerungen daran habe. Bei der späteren und insbesonders heutigen Rezeptevielfalt hat man sie schlichtweg einfach nur vergessen.
@lamiacucina
Das mit dem Nord-Süd-Gefälle bezüglich Maggi hatten wir doch schon beim Kartoffelsalat 😉
Übrigens, ganz früher gab es natürlich nur eine Scheibe trockenen Brotes zu den Kartoffelrädle, nichts mit Blutwurst.
In manchen Rezepten wird (statt Blutwurst) auch eine Wursteinlage (z.B. Wiener) zum Aufpeppen empfohlen.