Die Crailsheimer Horaffen stammen aus dem Baden-Württembergischen Städtchen Crailsheim in Hohenlohe und sind bereits seit dem Mittelalter bekannt.
Zum heutigen Crailsheimer Horaffensonntag haben wir sie gebacken.
Hier ein Auszug aus der Webseite Spezialitäten aus Baden-Württemberg:
Das besondere dieser Crailsheimer Spezialität ist ihre Form: der Horaffe ähnelt einem gerundeten W oder gemäß seiner legendären Herkunftsgeschichte einem wohlgeformten weiblichen Po.
Es heißt, dass im Jahre 1379/1380 die Reichsstädte Hall, Rothenburg und Dinkelsbühl die Stadt Crailsheim belagerten. Als die Lebensmittel knapp wurden entschlossen sich die Crailsheimer zu einer schlauen Taktik: Um Überfluss zu demonstrieren, stellten sie aus den letzten Mehlvorräten Horaffen her und warfen sie zu den Feinden hinüber. Zur Unterstreichung dieser Tat stieg die Bürgermeisterin kurzerhand auf die Mauer und zeigte den Feinden unverblümt ihr üppiges Gesäß. Ihre Rechnung ging auf: Die Belagerer zogen ab. Geblieben ist der Spottname‚ ‚haariger Affe’, den die Feinde der tapferen Bürgermeisterin zuriefen.
Frau Bürgermeister muss also recht behaart gewesen sein 😉
Wer sie originell nachbacken will, solllte im Freundeskreis nach einem geigneten Modell Umschau halten oder seiner Phantasie freien Lauf lassen 😉
Andere Quellen sprechen allerdings auch vom Bürgermeister, der den Feinden sein nacktes, zu einem bärtigen Gesicht dekoriertes Hinterteil durch ein Loch in der Stadtmauer präsentierte. Das erscheint mir eigentlich recht plausibel, schließlich würdigt ja auch der Schwäbische Gruß das selbe Körperteil 😉
Zum Rezept:
========== | REZKONV-Rezept – RezkonvSuite v1.4 |
Titel: | HORAFFEN |
Kategorien: | Backen, Gebäck |
Menge: | 12 Horaffen |
Zutaten
H | FÜR DEN TEIG | ||
500 | Gramm | Mehl (Weizendunst) | |
20 | Gramm | Hefe | |
150 | Gramm | Zucker | |
1/4 | Ltr. | Lauwarme Milch | |
Vanillezucker oder Vanille-Extrakt | |||
150 | Gramm | Butter | |
2 | klein. | Eier | |
1/2 | Bio-Zitrone; die abgeriebene Schale | ||
1 | Prise | Salz | |
Mehl zum Formen | |||
Margarine zum Einfetten | |||
3 | Essl. | Lauwarme Dosenmilch; zum Bestreichen |
Quelle
Nach "Die besten Rezepte aus Schwaben" |
Erfasst *RK* 06.04.2008 von | |
Ulli Fetzer |
Zubereitung
Für den Teig Mehl in eine Schüssel geben. In die Mitte eine Mulde drücken. Hefe reinbröckeln. Mit etwas Zucker, der Hälfte der Milch und etwas Mehl zu einem Vorteig verrühren. Mit einem Küchentuch bedeckt 15 Minuten an einem warmen Ort gehen lassen.
Restlichen Zucker, die restliche Milch, Vanillezucker oder -Extrakt, die weiche Butter, Eier, Zitronenschale und Salz dazugeben. Alles zu einem geschmeidigen Teig kneten. Zugedeckt noch mal 30 Minuten gehen lassen. Mit bemehlten Händen auf gut bemehlter Arbeitsfläche aus dem Teig etwa 10 cm lange daumendicke Rollen mit etwas spitzen Enden formen. Jede Rolle halbkreisartig biegen und je zwei Rollen so zusammensetzen, dass sie eine 3 bilden.
Auf ein gefettetes Backblech legen (genügend Abstand lassen) und noch mal 15 Minuten gehen lassen. Dann mit Milch bestreichen. Blech in den vorgeheizten Ofen auf die mittlere Schiene schieben und das Gebäck 30 Minuten bei 180 Grad backen. Die Teigmenge reicht für 2 Bleche.
(is) Der Hefeteig kann schon am Vorabend zubereitet und über Nacht kühl gestellt werden. So lassen sich die Teilchen am nächsten Morgen ohne viel Gedöns (und zusätzlichem Mehl) ausformen.
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Schwäbische Croissants also!
@Bolli
Eigentlich nicht, da viel weniger Butter als bei Croissants verwendet wird. Aus dem gleichen Teig könnte man z.B. auch einen Hefezopf machen. Die Form entspricht etwa einem abgerundeten ‚W‘ oder einer auf der Seite liegenden ‚3‘, das kommt auf dem Bild nicht so gut heraus.
LG
Hihihi, ich stelle mir gerade unseren Bürgermeister vor… ich kriege einen Lachkrampf…
Die Infos zum Schwäbischen Gruß sind ja hochinteressant, hmmpf, die Schwaben sind sowieso recht deftig in ihrer Wortwahl. Nonnenfurz, Herrgottbescheißerle und Bubespitzle werden von Schwaben ja ohne mit der Wimper zu zucken in den Mund genommen ;-))
In der Innerschweiz gibts U-förmige Meitschibei, dort haben aber schlankere Modelle Modell gestanden, obwohl noch etwas Nussfüllung drin ist 🙂
Man lernt ja nie dazu!
Danke!!
Es ist ja grundsätzlich sehr nett, hier eine heimische Spezialität zu finden, aber auch wenn der Beitrag schon älter ist, möchte ich doch ein paar Anmerkungen dazu loswerden.
1. Crailsheimer sind keine Schwaben, sondern Hohenloher-Franken (s. fränkischer Rechen im großen Wappen von BW). Ist ungefähr so, als wenn man einen Schotten als Engländer anspricht oder eben einen Badener als Schwaben. Im studiVZ gibt es übrigens auch die Gruppe „Ich bin Hohenloher-Franke und kein Schwabe“.
2. Das auf dem Foto ist kein Horaffen, da er nicht im Ansatz der Form entspricht. Wer einen Horaffen sehen möchte, siehe bitte bei Wikipedia:
http://de.wikipedia.org/wiki/Crailsheim#Horaffensage
Vielen Dank aber für das Rezept!
Hohenloher sind keine Schwaben – nix ! Ich wohnte in Grossgartach und Öhringen zwischen 1938 und 1958 – ich wohnte nie in Schwaben – nie ! Hohelohe und das links davon ist Franken.
Gruss Wolfgang V. und nun in Stockholm !