Wildschweine sind nicht nur eine Plage, nein, sie sind durchaus köstlich. Im Gefrierschrank wartete seit einer Weile ein schöne Keule auf ihre Zubereitung. Ich hätte sie mal fotografieren sollen, bin aber derzeit eher abstinent, was die ganze Fotografiererei angeht.
Wer, wie ich, keinen Jäger des Vertrauens in der Nähe hat und trotzdem gerne Wild zubereiten möchte, kann →hier die Adresse eines Jägers oder Wildhändlers in seiner näheren Umgebung heraussuchen.
Diesmal habe ich ein Rezept von Alfred Biolek als Vorlage genommen und etwas für meinen Geschmack umgekrempelt. Das Ergebnis hat mal wieder sehr fein geschmeckt.
Man sollte die Jäger bei ihrer Arbeit etwas unterstützen (sie werden nach geltendem Recht von den Landwirten für den Flurschaden verantwortlich gemacht, obwohl Wild ja wild lebt und sich kaum vorschreiben läßt, welches Revier gerade in Angriff genommen wird, kann das ganz schön ins Geld gehen) und öfter Wildschwein essen, ein feines, fettarmes Fleisch, und wenn es noch kein alter Eber bzw. Keiler war, besser als jeder Rinderbraten.
Nun aber zum Rezept. Ich habe Polenta als Beilage gewählt, zunächst nur, weil ich noch einen Rest Polentagrieß verarbeiten wollte, was sich dann als absoluter Bringer herausstellte, Glück muß der Mensch haben. Die Champignons sind IMO als Beilage ein Muss, Preiselbeeren gab es auch, die hat die Köchin vergessen mit aufs Bild zu nehmen, nun ja, das nächste Wildschwein kommt bestimmt 😉
========== | REZKONV-Rezept – RezkonvSuite v1.4 |
Titel: | WILDSCHWEINKEULE IN SAURER SAHNE |
Kategorien: | Wild, Schwein |
Menge: | 4 Portionen |
Zutaten
1 | kg | Wildschweinkeule | |
2 | mittl. | Zwiebeln | |
2 | Möhren | ||
1/2 | Sellerieknolle | ||
1/2 | Zitrone | ||
4 | Essl. | Sonnenblumenöl | |
1 | Essl. | Butter | |
Salz und frisch gemahlener Pfeffer | |||
1/2 | Ltr. | Fleischbrühe | |
1 | Essl. | Tomatenmark | |
200 | Gramm | Saure Sahne | |
100 | ml | Rotwein | |
1 | Teel. | Zucker (nach Bedarf) | |
Muskatnuss | |||
2 | Zweige | Rosmarin | |
H | GEWÜRZE | ||
1 | Teel. | Schwarzer Pfeffer | |
2 | Pimentkörner | ||
6 | Wacholderbeeren |
Quelle
Frei nach Alfredissimo |
Erfasst *RK* 01.04.2005 von | |
Ilka Spiess |
Zubereitung
Backofen auf 170°C vorheizen.
Wildschweinkeule abwaschen und trockentupfen. Zwiebeln pellen, das Wurzelgemüse schälen und alles in Würfel schneiden. Die Zitrone auspressen und den Saft auffangen.
Die Gewürze habe ich in eine Pfeffermühle gegeben und die Keule damit kräftig bestreut.
Im Bräter das Pflanzenöl erhitzen und die gesalzene und gewürzte Keule bei großer Hitze von allen Seiten ca. sieben Minuten anbraten.
Die Gemüsewürfel und die Butter dazugeben und etwa drei Minuten bräunen. Mit der Brühe ablöschen, Deckel auflegen und im Ofen ca. 50-60 Minuten schmoren, dabei ab und zu wenden, und den Bratensatz umrühren.
Fleisch aus dem Bräter nehmen und beiseite stellen (mit Folie abdecken) Tomatenmark, saure Sahne und Wein angießen die frischen Kräuter zugeben und ca. 10 Minuten einkochen lassen.
Mit Zitronensaft (war bei mir nicht erforderlich, die saure Sahne war für meinen Geschmack ausreichend), Salz, Pfeffer, Zucker und Muskatnuss abschmecken.
Den Braten aufschneiden, die einzelnen Scheiben zurück in den Bräter geben, kurz warm ziehen lassen und mit der Sauce auf Tellern anrichten.
Dazu Wildpreiselbeeren nach Geschmack.
Als Beilage gab es Polenta in Stücken in Butter ausgebraten und gebratene Champignons, lecker!
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Oberlecker. Morgen gehts in der Metro… Danke fürs Rezept.L.G. aus Hamburg, Cami
Hört sich sehr gut an! Habe zwar ein paar Jäger im Kollegenkreis, aber leider lohnt sich so ein großer Braten für mich alleine nicht 🙁
Seitdem in einem beleibten Comic ganze Stücke zur Auswahl standen war als Kind der Traum der Nacheiferung immer vor Augen ;D
Woher nehmen und nicht stehlen! Leider keine wilden Schweine vorhanden, jedenfalls keine 4-beinigen. Somit kann ich Eure Bilder und das Rezept einfach nur bewundern.
Das ist ein wunderbare Möglichkeit, den Biestern beizukommen. Ich bin dabei!