Diese Torte ist mein Beitrag für den Wildkkräuter-Event von Gaertnerblog.de.
Mein Kraut ist der Waldmeister:
- lat.: Galium odoratum, früher auch Asperula odorata
- engl.: Woodruff
- franz.: Aspérule odorante
- span.: Rubilla
Seine Erntezeit ist zumindest in diesem Jahr eigentlich schon vorbei, wir haben aber noch eine Stelle im Wald gefunden, an der es noch brauchbaren Waldmeister gab.
Die Torte braucht schon ein wenig Geduld, aber dafür wird man mit einer erfrischenden und vor allen Dingen leichten Torte belohnt, die sich gerade im Sommer auf jedem Kaffeetisch sehen lassen kann.
Sie steht und fällt mit dem Geschmack der Pfirsiche, deshalb eine schmackhafte und reife Sorte wählen.
Der Waldmeister wurde für die obere Schicht verwendet, dazu wurde ein Auszug mit Weisswein und Zitrone hergestellt – es hat sich ein herrliches Waldmeister-Aroma entwickelt.
Zum Boden wäre noch zu erwähnen, daß ich den Mürbteig kurz vorgebacken und dann gleich den Biskuitteig darüber gegeben und alles zusammen fertig gebacken habe. So verbinden sich die beiden Schichten schön und der Kuchen läßt sich auch gut bearbeiten und umsetzen – ganz nebenbei spart man ein paar Kalorien, denn die Marmelade fällt weg.
Den Trick habe ich Eva Heß abgeschaut, der ich an dieser Stelle danken möchte, daß sie mit ihren Tipps sehr großzügig umgeht.
Und nun guten Appetit 😉
========== | REZKONV-Rezept – RezkonvSuite v1.4 |
Titel: | PFIRSICH-JOGHURTTORTE MIT WALDMEISTERGELEE |
Kategorien: | Backen, Kuchen, Torte |
Menge: | 1 Torte – 26 cm Durchmesser |
Zutaten
H | FÜR DEN MÜRBETEIG | ||
125 | Gramm | Mehl | |
65 | Gramm | Butter | |
30 | Gramm | Zucker | |
1 | Ei | ||
13 | Gramm | Vanillezucker | |
H | FÜR DIE WIENER MASSE/ BISKUIT | ||
4 | Eier | ||
80 | Gramm | Zucker | |
10 | Gramm | Vanillezucker | |
1 | Prise | Salz | |
1 | Teel. | Abgeriebene Zitronenschale (unbehandelt) | |
65 | Gramm | Mehl | |
45 | Gramm | Speisestärke | |
40 | Gramm | Butter | |
H | FÜR DIE JOGURTMOUSSE | ||
475 | Gramm | Naturjogurt | |
65 | Gramm | Puderzucker | |
5 | Blätter | Gelatine | |
200 | ml | Schlagsahne (mind. 32%) | |
H | FÜR DIE PFIRSICHMOUSSE | ||
350 | Gramm | Pfirsichfruchtmark | |
40 | ml | Pfirsichlikör | |
3 | Blätter | Gelatine | |
150 | ml | Schlagsahne (mind. 32%) | |
H | FÜR DAS PFIRSICHFRUCHTMARK | ||
500 | Gramm | Reife Pfirsiche | |
H | FÜR DIE TRÄNKE | ||
60 | ml | Pfirsichlikör | |
H | FÜR DAS WALDMEISTERGELEE | ||
50 | ml | Wasser | |
150 | ml | Weißwein | |
1 | Zitrone, Saft | ||
80 | Gramm | Zucker | |
2 | Bund | Waldmeister | |
3 | Blätter | Gelatine | |
H | AUSSERDEM | ||
2 | Essl. | Pfirsichmarmelade | |
4 | Reife Pfirsiche in Hälften geschnitten | ||
10 | Fein gezupfte Blätter Waldmeister |
Quelle
Peter Scharff – Kaffee oder Tee – Sonntagskuchen |
Erfasst *RK* 11.06.2007 von | |
Ilka Spiess |
Zubereitung
Für den Mürbeteig:
Alle Zutaten schnell glatt kneten. Den Teig ca. 30 Minuten im Kühlschrank ruhen lassen. Dann ausrollen, einen Ring von Ø 26 cm ausstechen und auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech legen. Den Teig mehrmals mit einer Gabel einstechen und anschließend 10 Minuten im 180°C heißen Ofen bei Ober- und Unterhitze backen.
Für die Wiener Masse (Biskuit):
Die Butter in einem Topf schmelzen und einmal aufkochen lassen, dann vom Herd ziehen. Eier, Zucker, Vanillezucker, eine Prise Salz und Zitronenabrieb im Wasserbad kurz warm aufschlagen, dann Schüssel vom Wasserbad wegnehmen und 6-8 Minuten kalt weiterschlagen. Mehl und Stärke darauf sieben und unterheben. Zum Schluss die flüssige warme Butter unterheben.
Die Masse in eine 24er Springform oder in einen mit Backpapier eingeschlagenen 24er Ring, füllen. Im 180°C heißen Ofen bei Umluft 2 Minuten backen, dann auf 165°C herunterschalten und ca.18 Minuten weiterbacken. Anschließend gut auskühlen lassen.
Den Boden in zwei Scheiben teilen.
Für die Jogurtmousse:
Die Sahne halb steif schlagen. Die Gelatine in kaltem Wasser einweichen und gut ausdrücken. Jogurt mit dem Zucker glattrühren. Etwas Jogurt im Topf erhitzen, um die Gelatine darin aufzulösen und dann in den restlichen Jogurt einrühren. Die Sahne unterheben.
Für das Pfisichhfruchtmark:
Die Pfirsiche entsteinen und schälen. Klein schneiden und mit der Küchenmaschine oder dem Zauberstab pürrieren.
Für die Pfirsichmousse:
Pfirsichfruchtmark mit dem Pfirsichlikör glattrühren. Die Gelatine in kaltem Wasser einweichen und gut ausdrücken. Etwas Pfirsichfruchtmark in einem Topf erhitzen um die Gelatine darin aufzulösen und dann unter das restliche Pfirsichfruchtmarkt einrühren. Die Sahne halb steif schlagen und unterheben.
Für das Waldmeistergelee:
Wasser, Weißwein, Zitronensaft und Zucker gut mischen. Den Waldmeister mit den Köpfen nach unten in die Mischung hängen und für einen Tag, wenn möglich bei Sonnenlicht, ziehen lassen. Die Gelatine in kaltem Wasser einweichen. Den Waldmeister herausnehmen und den Sud aufkochen und abseihen. Die eingeweichte, gut ausgedrückte Gelatine zugeben und auflösen. Die Flüssigkeit auf Zimmertemperatur abkühlen lassen.
Tortenaufbau:
1. Mürbeteigboden auf einen Tortenring stellen (etwas größer als die Form, damit die Füllung gleichmäßig die Ränder überzieht). Mit angewärmter Pfirsichmarmelade bestreichen und den ersten Biskuitboden auflegen.
2. Mit Pfirsichlikör gut bepinseln, Joghurtmousse einfüllen und zweiten Biskuitboden auflegen. 2 Stunden im Kühlschrank fest werden lassen.
3. Den oben liegenden Biskuitboden ebenfalls mit Likör bepinseln und das Pfirsichmousse einfüllen. Wieder 2 Stunden kalt stellen.
3. Zum Schluss das Waldmeistergelee über das fest gewordene Pfirsichmousse geben und wiederum 2 Stunden kalt stellen. Mit den gezupften Waldmeisterblättern verzieren.
(is)
Ich habe die Waldmeisterblätter am Vortag zwischen Küchentüchern getrocknet und vor dem Auftragen des Waldmeistergelees auf das Pfirsichmousse angeordnet.
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Die Torte sieht ja absolut hübsch aus, ist dir prima gelungen, Ilka!
Sieht irre aus, und schmeckte sicher auch so!
Bravo, kannst die frz. Übersetzung streichen, die Franzosen kennen Waldmeister nicht, ich habe versucht, es hier zu erhalten, Rungis, Bio, Joël Thibaut, L’Arpège, unmöglich! Schade…
Glaubst Du, dass Waldmeistersirop eine Alternative ist?
(is) Monin hat ganz anständige Sirups, das könnte eventuell hinkommen. Das Kraut entwickelt ein stärkeres Aroma, die ganze Küche hat zwei Tage danach gerochen. Allerdings schmeckt die Torte auch gut, wenn der Waldmeister nicht ganz so stark durchkommt. Ich könnte mir das aber auch mit Zitronenverbene gut vorstellen, die gibt es in Frankreich ja reichlich.
Super! Das sieht einfach genial aus und das Rezept liest sich auch gut. Den Tipp mit dem Mürbteig und dem Bisquitteig werde ich auch mal ausprobieren, klingt gut!
Liebe Grüße
Ich bin restlos beeindruckt! Sowohl von der Torte, als auch – und vor allem – von der künstlerischen Leistung! ist denn da eine Steigerung noch möglich?
Alles Liebe
Heidi
(is) Danke Heidi, steigern kann man sich ja immer, ob ich mich bei Kuchen allerdings noch steigern kann, weiß ich nicht. Du kennst ja meine heimlichen Vorlieben 😉
Liebe Grüße
Uh – das sieht wirklich lecker aus! Die Kombination Pfirsich-Waldmeister klingt auch wirklich gut. Und Danke fürs Verlinken noch.
Na ja, das was man hat, will man ja nicht…Ich bin so ein Waldmeisterfan und total auf Entzug. Monin macht nichts mit Waldmeister, jedenfalls nicht für den frz. Markt.
Naja, werde im Internet mal suchen, sowas findet sich!
(is) Wenn du Getrockneten finden kannst, ist das für den Sud ganz ausgezeichnet, ich habe ihn ja auch erst antrocknen lassen.
Wenn es am Wochenende nicht zu sehr regnet – es wurden ziemliche Unwetter angekündigt – fahren wir mal an unsere Stelle im Wald, wenn der Waldmeister noch brauchbar ist, trockne ich dir etwas.
Ilka, das ist ja eine wundervolle Torte geworden! Die Kombination Pfirsich-Waldmeister hatte ich noch nicht, aber das harmoniert bestimmt gut. Echt schön!
das ist ja eine wucht! kein professioneller patissier könnte das besser. und die idee für ein waldmeistergelee ist sowieso unschlagbar.
(is) Danke, das freut mich, Waldmeister ist ja nicht unbedingt Jedermanns Sache, aber hier passt es wunderbar!
wow, die torte sieht klasse aus.
ich kenne waldmeister geschmacklich nur aus meiner kindheitalswaldmeister-brause und die fand ich jetzt nicht so… prickelnd.
in deiner torte passt er zumpfirsich aber sicher sehr gut ;o)
danke fürs mitmachen beim wildkräuterevent.
Pingback: kulinaria katastrophalia
Beim Aufarbeiten meiner Mails heute erst entdeckt. Da hast Du Dich selbst übertroffen. Ist natürlich auch viel Arbeit und Konzentration nötig. Was mir immer gut gefällt, sind die Kleinigkeiten ringsrum, wie heute die Serviette.
(is) Danke Feli, es freut mich wenn es dir gefällt 🙂
hi,
sorry dass ich euch übersehen hab 🙁 hab euch jetzt nachträglich hinzugefügt, nun sollte es passen.
lieben gruss
Astrid
(is) Das scheint momentan unser Schicksal zu sein, beim bier-event ist uns das Gleiche passiert 😉
Ist ja nichts Schlimmes passiert, danke für die Korrektur.
Liebe Grüße
Herzlichen Glückwunsch. Diese Torte hat verdient gewonnen. Sie sieht wirklich fantastisch aus.
Bin erst durch das Kochevent im Gaertnerblog auf dieses Rezept aufmerksam geworden…..fantastischer Anblick diese Torte. Sie ist wirklich ein Kunstwerk… scheint auch eine Menge Arbeit gemacht zu haben. Und das geht mit bereits verblühtem Waldmeister??
Ich muss jetzt mal kl….sch……n, da ich in meinem Arzneipflanzenbuch nachgelesen habe, es einfach der Vollständigkeit halber erwähne. Die Verwendung von Cumarin ( der Stoff, der dem Waldmeister das Aroma gibt) und Waldmeister ist mit Vorsicht zu genießen, da bei chronischer Verwendung evtl. karzinogen, deshalb seit 1981 zur gewerblichen Herstellung von Essenzen für Genusszwecke verboten. Für die Bereitung einer Maibowle sollte pro Liter nicht mehr als 3g Frischdroge eingesetzt werden. (Quelle:Lexikon der Arzneipflanzen, Verlag Spektrum)
Der Genuss solcher Torten wird ja sicherlich nicht chronisch, also íst die Krebsgefahr sicherlich zu vernachlässigen.
Da ich als Gehölzunterpflanzung jede Menge Waldmeister im Garten habe, werde ich das Rezept garantiert nachmachen. Ich habe es jedenfalls gespeichert!
Ich werde garantiert auf Deinen Blog wiederkehren!
(is) Danke für deinen Eintrag.
Die Gefahr zuviel Waldmeister zu konsumieren ist bei dieser Torte ganz sicher nicht gegeben, ihre Herstellung wird kaum jemand zu Regelmäßigkeit erheben, sie erfordert schon recht viel Einsatz. Ich glaube, daß man da viel eher durch Waldmeisterbowle gefährdet sein kann, sie ist relativ schnell und unkompliziert zuzubereiten und man kann jede Menge davon trinken, die Kopfschmerzen kommen ja erst einen Tag später – Stichwort Cumarin 😉
Eine Krebsgefahr durch diese Torte halte ich für äußerst unwahrscheinlich, es wird nicht mehr Waldmeister verwendet als für eine Bowle, und auch sie trinkt man nicht alle Tage, über Kopfschmerzen nach einem Stück Torte hat sich auch niemand beklagt, ich denke es ist alles im grünen Bereich 😉
Viele Grüße
Pingback: Gar köstlich in Erscheinung tretend zu pflegende Tortilla mit langwierig vonstatten gehenden Zubereitungsverköchelungstätigkeiten mit allerlei Zutaten (ein Bild und das Rezept wird irgendwann mal nachgeliefert, wenn die zeitliche Komponente ungebrochen
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Oh mein Gott, ich krieg Komplexe, wenn ich mir Deine Torten ansehe – das sieht aus, als wär hier ein Meister-Konditor am Werk und wenn ich dann lese, was Du Dir da an Arbeit angetan hast, Hallelujah… ich geb’s auf, bevor ich angefangen habe. Eigentlich war ich nur auf der Suche nach einer leckeren Joghurttorte und jetzt sitze ich „neidisch“ und sabbernd vor Deinem Blog. Toll!! Auch wenn es schon ein paar Jährchen her ist: ich würde die Torte ganz allein aufessen. Garantiert!!