Pfitzauf

Heute wird es wieder einmal schwäbisch! Pfitzauf (Info → hier) habe ich schon ewige Zeiten nicht mehr gemacht, genau gernommen seit meine Kinder das Haus verlassen haben und das ist nun auch schon Dekaden her. Höchste Zeit diese schwäbische Süßspeise wieder einmal auf den Tisch zu bringen.

Nach den recht opulenten Feiertagen darf es nämlich ruhig auch wieder einmal etwas spartanischer zugehen.

Für Pfitzauf gibt es bei uns spezielle Pfitzauf-Formen, diese sind aber nicht Bedingung für die Herstellung, hitzebeständige Kaffeetassen tun es auch.

Pfitzauf vor dem Backen

Eine Speise für langsame Esser ist es allerdings nicht, so schnell wie das Gebäck hoch pfitzt, pfitzt es auch wieder nach unten. Deshalb sollten alle am Tisch sitzen und auf die Süßspeise warten, nicht umgekehrt 😉

Pfitzauf nach dem Backen

========== REZKONV-Rezept – RezkonvSuite v1.4
Titel: PFITZAUF MIT HIMBEERSAUCE
Kategorien: Süßspeise, Erdbeere
Menge: 6 Portionen

Zutaten

250 Gramm   Mehl
1/2 Ltr.   Milch
1 Essl.   Zucker
5     Eier
75 Gramm   Butter
1 Prise   Salz
1     Vanilleschote, das Mark
H FÜR DIE HIMBEERSAUCE
500 Gramm   TK-Himbeeren
20 ml   Waldhimbeer-Geist
2 Essl.   Himbeersirup (Monin)
      Läuterzucker, nach Bedarf
H AUSSERDEM
      Puderzucker, zum Bestreuen
6     Alte Kaffeetassen oder 1 Pfitzauf-Form

Quelle

  Eigene Variante inspiriert von Vincent Klink
  Erfasst *RK* 20.05.1998 von
  Ilka Spiess

Zubereitung

Mehl, Milch und Salz glattrühren. Eier, Zucker und Vanillemark, die zerlassene Butter daruntermischen und alles zu einem glatten Teig rühren. Die Tassen bzw. die Form ausbuttern und bis zur Hälfte mit Teig füllen. Bei 200°C mindestens 20 Minuten backen.

Die Aufläufe bei geöffneter Ofentür 10 Minuten antrocknen lassen, damit die "Ballone" stabiler werden. Aus der Form nehmen und mit Puderzucker bestreuen.

Die TK-Himbeeren habe ich mit Läuterzucker, Himbeergeist und 2 EL Himbeersauce mariniert, danach durch ein Sieb gestrichen (ein paar Himbeeren zur Deko aufbewahren).

Anstelle von Himbeeren kann man auch Himbeermarmelade verwenden. Dazu nimmt man Pro Person 2 EL Marmelade und rührt sie mit 3 EL warmen Wasser, etwas Himbeergeist (für Kinder weglassen) und Zucker zu einer Sauce.

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Geduld mit Fotografen hat der Pfitzauf nicht unbedingt. Wenn er einmal die Wärme des Ofens verlassen hat, duldet er keinerlei Wartezeiten, ich mußte an Robert von lamiacucina und seine Souffles denken – er hat sie immerhin inzwischen gebändigt 🙂

Pfitzauf auf dem Teller

12 Gedanken zu „Pfitzauf

  1. Hedonistin

    Ich glaub, mit dem spartanischen Leben könnt ich mich anfreunden. 🙂
    (Wie sagt man eigentlich zu diesen Leckerchen im Plural? Oder zählen die alle zusammen als ein Pfitzauf?)

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  2. nysa

    hahah.. spartanisch… na dann her damit, jeden tag bitte!!!! mit der schwäbische küche könnte ich mich anfreunden. wann darf ich bei euch einziehen???

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  3. Jutta

    Da wünsche ich mir die Fastenzeit zurück! Sieht sehr verführerisch aus… darf man das eigentlich, eine spartanische Speise so nennen?

    Die Idee, die nysa hat, hatte ich heute auch. Habe mir überlegt, dass ich, wenn ich jeden Tag bei euch essen könnte, den Himmel auf Erden hätte. Beim Rückblick auf die ungelesenen Blogeinträge hat mir jedes Gericht gefallen… toll!

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  4. Barbara

    Jippie, ich liebe Pfitzauf und habe den letzten vor vielleicht 20 oder 25 Jahren mit meiner Oma gemacht. Sie meinte, das Geheimnis sei, die Formen richtig heftig einzubuttern.

    Meine Pfitzauf-Form ist auf dem Dachboden und kürzlich dachte ich daran, sie mal wieder hervorzukramen. Ihr wohnt einfach zu weit entfernt… 🙂

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  5. Kochfrosch

    Mmmh, sieht köstlich aus und erinnert mich daran, dass ich schon seit ich ausgezogen bin endlich mal Pfitzauf machen wollte – das war früher ein Muss für meinen Geburtstag. Am besten mit warmen Kirschen und Sahne *schwelg*

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  6. Wolf

    Pfitzauf gibt es bei uns auch leider viel zu selten. Ich hab mal eine Variante mit Käse gemacht. Das war auch sehr lecker, weil Pfitzauf allgemein an der Innenwand sehr weich und heiß sind, so dass der Käse dort cremig geschmolzen ist. Zucker natürlich weg lassen 🙂
    Seltsamer Weise habe ich eine wesentlich längere Backzeit als Du geschrieben hast im Kopf. Eher 60 Minuten. Ich muss zuhause mal nachsehen…

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  7. Ilka Beitragsautor

    @ Wolf – Eine schöne Idee mit Käse, das muß ich mir merken!
    Was die Backzeit angeht, wären sie bei längerer Garung vermutlich in meinem Ofen verkohlt, ich bin den Angaben von Vincent Klink gefolgt, habe dann noch kurz stehen lassen, das war bei mir ok. Man muß eben immer ab- und zugeben.

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  8. Wolf

    Jetzt hab ich nochmal nachgesehen: Meine Pfitzauf backen wirklich eine Stunde allerdings bei 180 Grad ohne Umluft. Außerdem hab ich eine alte Form hier, die relativ dicke Seitenwände besitzt. Das Rezept ist ähnlich, nur kommt noch ein Butterstück auf jedes Teil 🙂

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  9. Renate Kesten

    Ich habe gestern das 1. Mal Pfitzauf gebacken. Uns hat das super geschmeckt. Kann mir mal jemand die Konsistenz genauer erklären. Beim aus der Form nehmen, hatte ich ein hohles Inneres… ?! Ist das richtig? und muss das Ganze „locker“ innen und außen sein? Bei mir war das ein wenig „pichtig..“ – Trotzdem sehr lecker. Weitere Frage: Umluft? oder besser Ober-/Unterhitze.

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  10. Monda

    Mmmmh, klingt alles soooo lecker… Ich habe gelesen, dass es auch mit hitzebeständigen Tassen funktioniert. Aber ich bin so ne kleine Perfektionistin und würde mir gerne die richtigen Förmchen dafür kaufen. Kann mir jemand sagen, wo es die gibt? Oder von welcher Firma die sind? Vielen Dank im Voraus und weiter gutes Gelingen :o)

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    1. Ilka Beitragsautor

      Die Pfitzaufformen bekommt man hier (Baden-Württemberg) in jedem Haushaltswarenladen, für Nichtschwaben wäre diese Adresse ein guter Tipp!

      Grüße
      o
      Ilka

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