Archiv der Kategorie: Allgemein

Meine Kameras

food-o-grafie

Da ich beim bereits beendeten Food-o-Grafie Event #1, in dem man seine Kamera(s) vorstellen sollte, verhindert war, reiche ich jetzt die Übersicht über meine Kameras nach.

Mein Einstieg in die Welt der digitalen Fotografie begann mit der legendären Kodak DC290 irgendwann Ende der 90er Jahre.

Kodak DC290

Kodak DC290

Sie hat damals knapp 2000 DM, also 1000 € gekostet. Der Pixelwahn war noch nicht ausgebrochen, sie hatte lediglich 2 Megapixel (was allerdings für Blogbilder mehr als ausreichend ist). Damals wurde sie als beste Kamera für den Hobbybereich getestet, sie hat auch ganz ordentliche Bilder gemacht, aber sie kommt heute selbst gegenüber preiswerten Kameras bei Weitem nicht mehr mit. Wenn ich allein an die Auslöseverzögerung und Wiederbereitschaft denke, das war im Vergleich zu heute eine Katastrophe.

Foodfotos habe ich mit ihr noch nicht geschossen. Ich weiß gar nicht, ob es damals überhaupt schon (Food-) Blogs gab, ich habe jedenfalls nichts davon mitbekommen.

Meine nächste Kamera war eine SONY Cybershot DSC-77 mit 5 Megapixel und einem Carl Zeiss Vario-Tessar Objektiv.

SONY Cybershot DSC-77

SONY Cybershot DSC-77

Ich habe sie hauptsächtlich wegen ihrer Kleinheit und extrem geringen Dicke gekauft, da man sie in die Hosentasche stecken kann und so immer dabei hat, z.B. hier …

Sonnenpyramide von Teotihuacán in Mexiko

Sonnenpyramide von Teotihuacán in Mexiko

… oder bei einer Erfrischung nach dem anstrengendem Auf- und Abstieg der Sonnen- und Mondpyramide:

Margarita

Margarita

… oder bei der Begegnung mit einer Maus beim Seeblicktreffen (2005):

Maus beim Seeblicktreffen  Juni 2005

Maus beim Seeblicktreffen Juni 2005 (zum Vergrößern auf das Bild klicken)

Die DSC-77 hat größenbedingt allerdings keinen optischen Sucher, was sich bei sehr heller Umgebung manchmal schon negativ bemerkbar macht. Außerdem hat SONY leider immer irgendwelche eigene Standards, in diesem Fall als Speichermedium einen sogenannten Memory Stick Pro Duo, der in keinen Standard-Kartenleser passt.

Trotz dieser Nachteile ist es eine sehr gute Kamera, die allerdings nicht gerade zu den Preiswertesten gehörte.

Mit dieser Kamera haben wir angefangen, unsere Bilder für den Blog zu schießen.

Man kann mit einer Kompaktkamera zwar ganz passable Bilder machen, das Spiel mit Tiefenschärfe und individueller Fokussierung ist jedoch nicht so einfach.

Da ich früher mit einer (analogen) Spiegelreflexkamera fotografiert habe, habe ich mich entschlossen, eine digitale Spiegelreflexkamera anzuschaffen. Meine Wahl fiel auf die Canon EOS 400D.

Dazu mehr in meinem Beitrag zu Food-o-Grafie #2, in dem die verwendeten Objektive vorgestellt werden sollen.

Blaubeuren und sein Blautopf

Bei RezkonvSuite wird derzeit wenig blogwürdiges gekocht, daher will ich von einem Ausflug berichten. Gegessen wurde in einem Dorfgasthof. Es gab einen ‚Schwäbischen Zwiebelrostbraten“.

Der Ausflug führte nach Blaubeuren, einem Ort auf der Schwäbischen Alb, nicht weit von Ulm entfernt. In dem kleinen Städtchen mit vielen Fachwerkhäusern wie diesen

Fachwerkhäuser in Blaubeuren

befindet sich ein Kloster und in der Kirche ein schöner Hochaltar

Kloster und Kirche in Blaubeuren

und der Blautopf:

Blautopf

Die schöne Lau

Der Blautopf war früher sagenumwoben, er war die Heimat der schönen Lau (siehe links, ungeschminkt), eine Art Seejungfrau. Der schwäbische Pfarrer und Lyriker Eduard Mörike hat ihr in seinem Stuttgarter Hutzelmännchen ein eigenes Kapitel ‚Die Historie von der schönen Lau‚ gewidmet. Auch in dem Tatort ‚Bienzle und die schöne Lau‘ spielte sie eine Rolle.

Heute weiß man, dass der Blautopf ein Quelltrichter und Teil eines weit verzweigten Höhlensystems ist, das bis heute nur teilweise erforscht wurde.

Die Kirche vom Abfluss aus:

Kirche vom Blautopf aus

Auf der anderen Seite befindet sich rin kleines Museum und eine …

Blautopf mit Museum

… Wassermühle mit Wasserrad. Es klappert die Mühle…

Blautopf mit Mühle

Ein sehenswerter Ausflugsort, insbesondere im Herbst, wenn sich das Laub verfärbt. Wer mal in die Gegend kommt, sollte sich die Zeit nehmen, den Blautopf anzusehen. Allerdings sind an schönen Sonnentagen viel Touristen zugegen. Außerdem ist die Wasserschüttung des Blautopf stark wetterabhängig. Nach starkem und länger anhaltendem Regen ist die Schüttung stark und die schöne blaue Farbe verwandelt sich in Gelb, nach längeren Trockenperioden ist die Schüttung schwach.

Weil der Stadt

Neulich kam ich bei einer Fahrt in den Schwarzwald an Weil der Stadt vorbei. Weil der Stadt ist ein kleines Städtchen mit mittelalterlichem Stadtkern westlich von Stuttgart.

Rathaus von Weil der Stadt

Rathaus von Weil der Stadt

Weil der Stadt hat einen großen Sohn, der mit den nachfolgenden ‚Gesetzen‘ weltberühmt wurde.

  1. Die Planetenbahnen sind Ellipsen, in deren einem Brennpunkt die Sonne steht.
  2. Die Verbindungslinie Planet-Sonne überstreicht in gleichen Zeiten gleich große Flächen.
  3. Das Verhältnis der Quadrate der Umlaufzeiten zweier verschiedener Planeten ist genau so groß wie das Verhältnis der dritten Potenzen ihrer großen Halbachsen.

Na, wer hat diese ‚Gesetze‘ aufgestellt?

Wer im Physikunterricht aufgepasst hat, weiß das natürlich sofort. Es ist Johannes Kepler, der im Jahr 1571 in Weil der Stadt geboren wurde.

Johannes Kepler

Johannes Kepler

Die ‚Gesetze‘ (eigentlich sind es ja keine Gesetze, sondern Formeln), deren Entstehungsgeschichte und Bedeutung auch für unsere Erde und unser Sonnensystem sind ganz anschaulich →hier beschrieben, näheres zu Johannes Kepler findet man z.B. →hier.

Nofatty from Seppy

Als ich neulich mit dem Auto unterwegs war, habe ich eine kurze Pause in Mindelheim gemacht. In der

Fußgängerzone in Mindelheim

Fußgängerzone in Mindelheim

habe ich die Metzgerei Pointner besucht, dessen Chef nach einigen Rückschlägen, die fast seine Existenz kosteten, zusammen mit der Fraunhofer Gesellschaft ein Patent für die Herstellung besonders fettarmer (weniger Fett als Diätwurst!) und trotzdem wohlschmeckender Wurst entwickelt hat und sie inzwischen unter dem Slogan ‚Nofatty from Seppy‘ vermarktet. Mittlerweile hat er dafür sogar einen Innovationpreis der Fraunhofer Gesellschaft bekommen.

Näheres zu Nofatty-Wurst →hier.

Ich habe mir zum Probieren eine kleine Auswahl mitgenommen: Frischwurstaufschnitt, Weißwürste, Bratwürste, Regensburger. Geschmacklich ist eigentlich kein Unterschied zu den konventionell zubereiteten Würsten mit meist um die 40% Fett festzustellen. Die Haut bei den Kochwürsten ist allerdings etwas fester. Das liegt wohl am fehlenden Fett, das sonst die Haut geschmeidig und weich macht. Beim Aufschnitt (Lyoner, Bierschinken, Leberkäs usw.) ist überhaupt kein Unterschied auszumachen.

Gebratene Nofatty-Weißwurst mit Bratkartoffeln

Gebratene Nofatty-Weißwurst mit Bratkartoffeln

Selbst der Fleischsalat auf dem

Nofatty-Vesperteller

Nofatty-Vesperteller

hat nur ca. 7% Fett. Er enthält statt Mayonnaise Frischkäse. Mit dieser Wurst kann sich ein Wurstliebhaber an der Wurst richtig satt essen, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben.

Mit den frischen Brötchen ein echter Genuss.

Der Herbst naht

Beim heutigen Abendspaziergang durch die Obstwiesen und Weinberge in unmittelbarer Nähe meines Domizils ist mir so richtig bewusst geworden, dass der Herbst vor der Tür steht.

Dass die Äpfel allmählich reifen und wir damit bald nicht mehr auf Importe aus Neuseeland angewiesen sind …

Äpfel

… und der Trollinger, die in Württemberg weitverbreitete Rotwein-Rebsorte auch schon ziemlich weit ist, …

Trollingertraube

… ist ja angenehm, aber dass schon die Herbstzeitlosen blühen, …

Herbstzeitlose

.. hat mich fast etwas schockiert. Schließlich ist doch noch Hochsommer!

Dorade vom Grill mit Schwäbischem Kartoffelsalat

Im Tiefkühler eines Supermarkts haben wir vakuumierte Doraden entdeckt. Da wir mit vakuumiertem Fisch bisher immer gute Erfahrungen gemacht haben, konnten wir es nicht lassen, sie mitzunehmen und auf den Grill zu legen. Dazu gab es schwäbischen Kartoffelsalat.

Ein ausgesprochen leckeres Gericht für echte Fischliebhaber, denen auch eine Gräte nichts ausmacht.

Dorade mit Kartoffelsalat

Das ist alles was übrigblieb.

Leftovers vom Fisch

Halt, da hat doch jemand hat den Teller nicht ganz aufgegessen, so hat es am anderen Tag noch für ein ‚Doradenbrot‘ in Analogie zum Heringsbrötchen gereicht. Sehr lecker, eine kalte, gegrillte Dorade.

Doradenbrot

Wurstreise in den Thüringer Wald

Immer im Juli veranstalten wir in meiner Firma – korrekter: in der Firma, in der ich beschäftigt bin – ein Sommerfest, zu dem auch die Familien der Kollegen eingeladen sind. Und traditionell gibt es zum Essen u.a. Thüringer Bratwürste vom Grill, die am Morgen des Sommerfests ganz frisch direkt im Ladengeschäft eines Fleischers im Thüringer Wald gekauft werden.

Da der Thüringer Wald von Stuttgart aus nicht gerade direkt vor der Haustüre liegt, haben wir uns bereits am Nachmittag des Vortags in Bewegung gesetzt und sind die fast 300 km nach Vesser bei Schmiedefeld am Rennsteig – wer kennt es nicht, das Rennsteiglied – gefahren, wo wir im Berghotel Stutenhaus übernachtet haben.

Stutenhaus bei Vesser im Thüringer Wald
Stutenhaus bei Vesser im Thüringer Wald

Klar, dass wir uns am Abend ein deftiges Thüringer Essen (Schlachtsuppe und ein Thüringer Rostbrätel – was sonst 😉 und ein (?) wunderbares Thüringer Bier genehmigt haben.

Thüringer Rostbrätel mit Röstzwiebeln und Bratkartoffeln
Thüringer Rostbrätel mit Röstzwiebeln und Bratkartoffeln. Es hat viel besser geschmeckt als es auf dem Bild aussieht.

Leider war das Wetter sehr schlecht, so dass man eigentlich nur auf dem Wegweiser ablesen konnte, was es in der Gegend zu erwandern gibt.

Wegweiser beim Stutenhaus
Wegweiser beim Stutenhaus

Am anderen Morgen war das Wetter noch schlechter,

Thüringer Wald vom Stutenhaus aus
Thüringer Wald vom Stutenhaus aus

so dass wir nach dem Frühstück gleich in das Städtchen Schleusingen zum Fleischer gefahren sind. Außer den 280(!) Thüringer Bratwürsten für die Kollegen haben wir auch noch etwas sonstige Thüringer Wurst (Leberwurst, Rotwurst, Blutwurst und Schwartenmagen) und Thüringer Senf (BORN-Senf) für den Privatgebrauch gekauft.

Thüringer Wurst und Senf
Schwartenmagen und Thüringer Rotwurst. Lecker, lecker ….

Tapas zum Endspiel Spanien-Deutschland

Flagge Spaniens Flagge Deutschlands

Flaggen Public Domain (von Wikipedia)

Möge der Bessere gewinnen, wir haben schon gewonnen, denn die Tapas schmecken köstlich 🙂

Serrano-Croûtons und Gazpacho

========== REZKONV-Rezept – RezkonvSuite v1.4
Titel: SERRANO-CROÛTONS MIT GAZPACHO
Kategorien: Fingerfood, Schinken
Menge: 6 Personen

Zutaten

H SERRANO-CROÛTONS
4 Scheiben   Toastbrot
1 Teel.   Olivenpaste
12 Scheiben   (hauchdünne!) Serranoschinken
1 Teel.   Weiche Butter
H GAZPACHO
1/3     Salatgurke
1     Rote Paprikaschote
2     Strauchtomaten
2 Stiele   Basilikum
      Cayennepfeffer
1 Schuss   Gemüsebrühe (50 ml)
2 Essl.   Olivenöl
      Meersalz

Quelle

  Alexander Herrmann – Koch doch 3
  ISBN – 978-3-89883-160-4
  Erfasst *RK* 10.01.2007 von
  Ilka Spiess

Zubereitung

Serrano-Croûtons:

Den Backofen auf 190°C (Umluft) vorheizen.

2 Scheiben Toastbrot mit etwas Olivenpaste bestreichen und mit je 1 Scheibe Toastbrot bedecken. Die Rinden rundherum abschneiden und die Sandwiches in je 3 gleich große Riegel schneiden. Jeden Brotriegel mit 2 Schinkenscheiben so umwickeln, dass an den Enden noch Brot übersteht. Schinken und Brot mit Butter bestreichen, auf das Ofengitter legen und im vorgeheizten Ofen 8 bis 10 Minuten knusprig rösten.

Gazpacho:

Die Gurke schälen, längs halbieren, entkernen und in grobe Stücke schneiden. Die Paprikaschote halbieren, entkernen, waschen und in grobe Stücke schneiden. Die Tomaten waschen, vierteln und dabei die Stielansätze entfernen. Das Basilikum waschen, trocken schütteln, die Blätter abzupfen und fein hacken.

Gurke, Paprika und Tomaten mit 1 Prise Cayennepfeffer, Brühe, Olivenöl und Meersalz im Küchenmixer fein pürieren. Die Masse durch ein Sieb streichen. Mit Meersalz abschmecken, das Basilikum unterrühren und den Gazpacho in 6 kleine Gläser verteilen.

Anrichten:

Die Serrano-Croûtons auf die Glasränder setzen.

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Chorizo-Oliven-Spieße und Gurke

========== REZKONV-Rezept – RezkonvSuite v1.4
Titel: CHORIZO-OLIVEN-SPIESSE MIT GURKEN UND OLIVENÖL-DIP
Kategorien: Tapas
Menge: 6 Personen

Zutaten

H CHORIZO-OLIVEN-SPIESSE
1     Salatgurke
      Meersalz
18     Schwarze Oliven (ohne Stein]
18 Scheiben   (hauchdünne!) Chorizo (span. Paprikawurst)
H OLIVENÖL-DIP
200 ml   Milch
2 Essl.   Mandelblättchen
      Salz und schwarzer Pfeffer aus der Mühle
2 Scheiben   Toastbrot
3 Essl.   Olivenöl

Quelle

  Alexander Herrmann – Koch doch 3
  ISBN – 978-3-89883-160-4
  Erfasst *RK* 10.01.2007 von
  Ilka Spiess

Zubereitung

Chorizo-Oliven-Spieße:

Die Gurke schälen, längs halbieren und mit einem Löffel die Kerne entfernen. Die Gurkenhälften mit Meersalz würzen und auf einem Teller beiseite stellen.

Je 1 Olive mit 1 Scheibe Chorizo umwickeln und ein Holz- oder Plastikspießchen durchstecken.

Olivenöl-Dip:

Die Milch mit den Mandelblättchen, etwas Meersalz sowie Pfeffer aufkochen und von der Herdplatte nehmen.

Das Toastbrot entrinden, in kleine Würfel schneiden und in die heiße Milch geben. Das Olivenöl hinzufügen und das Brot mit dem Pürierstab mixen, bis eine sämige, leicht glänzende Sauce entsteht.

Anrichten:

Die Gurkenhälften auf eine ovale Platte legen und die Chorizo-Oliven- Spieße in gleichem Abstand hineinstecken. Die Gurke zwischen den Spießen durchschneiden.

Die Spieße zusammen mit dem noch leicht lauwarmen Olivenöl-Dip servieren.

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Chorizo-Oliven-Spieße und Gurke

Besuch des Salzbergwerks Bad Friedrichshall-Kochendorf

Auf Gold kann man verzichten, nicht aber auf Salz sagte schon der römische Staatsmann und Gelehrte Flavius Magnus Cassidorus 490-583 n. Chr. Salz ist unter allen Edelsteinen, die uns die Erde schenkt, der Kostbarste, meinte Justus von Liebig. Nicht nur der Mensch, selbst Einzeller sind auf eine bestimmte Menge Salz angewiesen – ohne geht es nicht. Und ohne Salz schmeckt nicht nur manche Suppe nicht, um bei unserem Thema – dem Essen – zu bleiben.

Die Salzvorkommen von Bad Friedrichshall Kochendorf bei Neckarsulm bzw. Heilbronn in Nord-Württemberg sind Teil eines großen Steinsalzlagers, das sich von dort bis in die Nordschweiz erstreckt. Es entstand vor etwa 200 Millionen Jahren als dort noch ein Meer war.

Früher war das Salz dieses ausgedehnten Lagers nur über Solequellen zugänglich, so z.B. in Schwäbisch Hall, was der Stadt einen großen Reichtum und Ruhm einbrachte. Ob allerdings nur Schwäbisch Hall als Namensgeber für die Münze namens ‚Heller‘ Pate stand, wie gelegentlich behauptet wird, wage ich doch zu bezweifeln. Schließlich gibt es ja auch noch andere Orte mit Hall (=Salz) im Namen. so z.B. Bad Reichenhall, Niedernhall, Bad Friedrichshall, Halle (Saale), Hallein, Hallstatt usw.

Der erste feste Steinsalzfund in Mitteleuropa ereignete sich im April 1816 in Jagstfeld, einem Teilort des heutigen Bad Friedrichshall. Dieser sensationelle Steinsalzfund führte 1859 zum Bau des ersten Schachtes in Jagstfeld, der bis 1895 betrieben wurde.

Tafel Schacht König Wilhelm II
In Bad Friedrichshall-Kochendorf und Heilbronn ist die darüberliegende Erdschicht nur ca. 160 Meter hoch, so dass das Salz über den Schacht König Wilhelm II (von Württemberg) relativ wirtschaftllich abgebaut werden konnte.

Schacht König Wilhelm

Im Salzbergwerk Bad Friedrichshall- Kochendorf wurde von 1899 bis 1994 Salz abgebaut. Man kann sich unschwer vorstellen, dass das früher – im Gegensatz zu heute – eine elende Schinderei war. Der Abbau des Salzlagers findet heute in dieser Gegend nur noch in Heilbronn statt – mit modernem Gerät natürlich. Heute werden die bei der Steinsalzgewinnung entstandenen Hohlräume in Kochendorf zur Endlagerung von Abfallstoffen (keine radioaktiven!) und als Schaubergwerk benutzt. Betreiber der Bergwerke sind die Südwestdeutsche Salzwerke AG, Heilbronn. Über ihre Tochtergesellschaft SWS-ALPENSALZ GmbH hält sie auch sämtliche Anteile an der Südsalz GmbH.

Der Zugang zum Salzbergwerk erfolgt über den Schacht König Wilhelm II mit einem Aufzug, der die Besucher nach einem zünftigen ‚Glück Auf‘ des in Bergmannstracht antretenden Aufzugswärters ca. 180 Meter in die Tiefe befördert. Dort unten angekommen finden sich langestreckte Gänge und Hallen, teilweise 20 Meter hoch, mit verschiedenen Tafeln, Ausstellungen und Filmvorführungen, die über einen Rundweg erreicht werden.

Steinsalz

Das Salz liegt in dieser Salzlagerstätte ziemlich konzentriert vor. Nach dem Sprengen wird das Gestein grob zermahlen und kann durch rein mechanische Separier- maßnahmen gleich an Ort und Stelle auf einen Gehalt von 97% NaCl gebracht werden. Das ist weit aus mehr als z.B. in den Salzvorkommen in Berchtesgaden (Bad Reichenhaller). An manchen Stellen – wie im Bild – ist das Salz so gut wie gar nicht verunreinigt, sondern liegt fast in reiner Form dar. Im Gegensatz zum Meersalz von heute wurde es auch nicht durch Chemieabfälle oder Erdölrückstände eines vorbeifahrenden Öltankers verunreinigt.

Zu Beginn des Rundgangs sieht man einige Sauriermodelle.

Saurier 1
Der sieht nicht so aus als wolle er nur Salz fressen ..
Saurier 2
Saurier 3
Sehen sie nicht friedlich aus?

Im Rundgang sind auch 2 Festsäle eingeschlossen, der Kuppelsaal und der Kristallsaal, die durch verschiedene Reliefs geschmückt sind. Eines davon zeigt Barbara, eine der 14 Nothelfer, die Schutzpatronin aller von unerwartetem Tode Bedrohter, namentlich der Bergleute und Artilleristen. Der Barbaratag, der 4. Dezember, ist fester Bestandteil bergmännischen Brauchtums.der Bergleute.

Barbara-Legende
Abschied der heiligen Barbara von den Bergleuten.

Barbara war die Tochter eines heidnischen Fürsten in Kleinasien und war heimlich zum Christentum übergetreten und mußte deshalb vor ihrem Vater fliehen. Bergleute hielten sie in ihrer Grube versteckt. Ihr Vater holte sie von dort zurück, warf sie in den (in der Mitte sichtbaren) Turm und enthauptete sie eigenhändig (nach der Legende im Jahre 306).

Wer mehr über Salz (Entstehung, Abbau, Verwendung usw.) wissen will, dem sei die Lektüre der von den Südwestdeutsche Salzwerken herausgegebenen PDF-Broschüre Salz, Baustein des Lebens empfohlen (zum direkten Download auf den vorstehenden Link klicken).