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Kürbis-Sorten – eine kleine Übersicht


Kürbisse auf dem Schmidener Feld

Bei uns hat natürlich die Kürbissaison auch schon begonnen, wie eigentlich immer mit einer Suppe. Dieses Mal aber nicht wie sonst vom Hokkaido, sondern vom Butternut-Kürbis.

Auch bei unserem Gemüsebauern auf dem Schmidener Feld bei Fellbach ist derzeit natürlich auch die Hochsaison für Kürbisse. Aus diesem Grund hat er eine kleine Ausstellung aufgebaut, bei der man sich den oder die gewünschten Kürbis-Exemplare gleich aussuchen kann.

Hier eine kleine Auswahl

Neben vielerlei Zierkürbissen…

Zierkürbisse

Zierkürbisse

… und sonstigen nicht als Speisekürbis verwendeten Arten wie z.B. Kalebassen, die aus Afrika stammen und dort häufig als Behältnis genutzt werden…

Kalebassen

Kalebassen

oder den Ölkürbis, von dem eigentlich nur die Kerne benutzt werden, die u.a. zur Herstellung des Kürbiskernöls dienen…

Oelkürbis

Oelkürbis

… gibt es natürlich auch Speisekürbisse (Kürbisse, bei denen das Fruchtfleisch Verwendung findet)..

Zwei zuweilen riesige Vertreter dieser Art, die nicht unbedingt als kulinarischer Leckerbissen bekannt sind, ja sogar bei Vielen – hauptsächlich älteren, die die Kriegszeit und Nachkriegszeit erlebt haben – für eine teilweise bis heute andauernde Abneigung gegen Kürbis verursacht haben, sind der Gelbe Zentner…

Gelber Zentner

Gelber Zentner

Der Geschmack ist mild bis neutral- das sagt eigentlich alles. Verwendet wird er für Suppen, Eintöpfe, Aufläufe, zum süß-sauer Einlegen, für Konfitüre und zur Dekoration.

und der bereits etwas bessere Rote Zentner…

Roter Zentner

Roter Zentner

Gutes Aroma mit leichtem Muskatgeschmack. Für Suppen, Gemüse, Garen im Backofen, Gratins, Chutneys, Kuchen, Konfitüre.

Ein Kürbis mit ähnlichem Anwendungsspektrum, aber mit hohem Dekorationswert ist der Türkenturban…

Turbankürbis

Turbankürbis

Gutes Aroma. Für Suppen, Gemüse, Anbraten, Füllen, Chutneys, süß-sauer Einlegen, Kuchen, Konfitüren.

Den Hokkaido kennnen mittlerweile eigentlich alle, da er heute in jedem Supermarkt und selbst bei den Discountern zu haben ist…

Hokkaido

Hokkaido

Sehr empfehlenswerter Speisekürbis mit sehr gutem Aroma. Da die Schale verkocht muss er nicht geschält werden.

Für Suppen, Gemüse, Garen im Backofen, Gratins, Chutneys, Kuchen, Konfitüre.

Bei Feinschmeckern sehr beliebt ist der Muskatkürbis aus der Gruppe der Moschuskürbisse…

Muskatkürbis

Muskatkürbis

… mit einem leicht fasrigem Fruchtfleisch, wenig Kernen, leicht nach Muskat schmeckend. Zum Braten, Backen, für Suppen und Konfitüre.

Ebenfalls aus der Gruppe der Moschuskürbisse der Butternut-Kürbis…

Butternut-Kürbis

Butternut-Kürbis

… hat ein feines, cremig-buttriges Fruchtfleisch mit sehr wenigen Kernen. Er ist zum Braten, Backen und roh für Salate geeignet. Er ist bis zu einem Jahr lagerfähig – und das Schönste, er verbessert sein Aroma während der Lagerung.

Sweet Dumpling…

Sweet Dumpling

Sweet Dumpling

Sehr gute Fleischqualität, mit 400-600 Gramm pro Kürbis handliche Größe zum Füllen. Lagerfähigkeit bis zu 6 Monaten.

Delicata…

Delicata

Delicata

Sehr gute Fleischqualität, süßes Fruchtfleisch, vor allem für Kuchen
oder Süßspeisen. Gut lagerfähig – bis zu 10 Monaten.

Blue Ballet…

Blue Ballet

Blue Ballet

Sein Fruchtfleisch ist fest ohne Fasern, sein Geschmack ausgezeichnet, feinkörnig, süß, trocken.
Verwendung für Suppen, Pürees, Risotto, Gratins und Aufläufe, zum Füllen und Überbacken. Er ist lange lagerfähig.

Ausflug zum Schloss Lichtenstein

Ich habe mir heute einen freien Tag genehmigt. Bei relativ gutem Wetter bot sich ein Ausflug auf die Schwäbische Alb an. Da ich schon seit Urzeiten nicht mehr beim Schloss Lichtenstein war, wurde dieses kurzerhand zum Opfer auserkoren, zumal man sich dort an Sommerwochenenden vor Menschenmassen kaum retten kann.

Schloss Lichtenstein

Schloss Lichtenstein


(für eine größere Darstellung bitte auf das Bild klicken)

Das Schloss Lichtenstein liegt direkt am Albtrauf in einer Höhe von 817 m ü. NN etwa 250 Meter hoch über dem Tal der Echaz, einem Nebenflüsschen des Neckars, das auch durch die an der Achalm liegenden Stadt Reutlingen fließt.

Echaz-Tal und Achalm (in Bildmitte)

Echaz-Tal und Achalm (in Bildmitte)

Zwar gab es an dieser Stelle schon im Mittelalter (1390) ein Schloss, das heutige Schloss wurde aber erst in den Jahren 1840-1842 im Auftrag des Wilhelm Graf von Württemberg (dem späteren Herzog von Urach) gebaut. Der Graf wurde offensichtlich von dem 1826 veröffentlichten Roman Lichtenstein des schwäbischen Dichters Wilhelm Hauff, der insbesonders durch seine Märchen bekannt wurde, zum Bau des heutigen Schlosses animiert.

Zu Ehren von Wilhelm Hauff, der leider gerade einmal 25 Jahre alt wurde, wurde auf einem Felsen neben dem Schloss ein Denkmal errichtet.

Hauff-Denkmal beim Schloss Lichtenstein

Hauff-Denkmal beim Schloss Lichtenstein

Der Schlosseingang ist standesgemäß durch eine Zugbrücke gesichert.

Zugbrücke am Eingang zum Schloss Lichtenstein

Zugbrücke am Eingang zum Schloss Lichtenstein

Rund um das Schloss befinden sich auch noch einige Nebengebäude, z.B.

Nebengebäude des Schloss Lichtenstein

Nebengebäude des Schloss Lichtenstein

Das Schloss ist in Privatbesitz und gehört immer noch derer von Urach. Leider durfte man im Schloss nicht fotografieren.

Food-o-grafie #4: Bildbearbeitung

food-o-grafie #4 - last day of submission May 1st

Fast alle meine Foodbilder unterziehe ich mindestens einer kurzen Nachbearbeitung um die Belichtung zu korrigieren. Da man sowieso Bildgröße und event. auch den Bildausschnitt in einer Bildverarbeitung ändern muss, ist der zusätzliche Aufwand hierfür eigentlich recht gering, wenn man es nicht übertreibt.

Da gerade der Event Food-o-grafie #4: Bildbearbeitung läuft, will ich Euch meine favorisierten Bildbearbeitungsprogramme und meine Vorgehensweise nahebringen.


Als Bildbetrachter nehme ich seit einiger Zeit das für Privatanwender kostenlose Programm FastStone Image Viewer, mit dem sich auch einige Bearbeitungsschritte, sowie sonstige Extras ganz passabel machen lassen. Insbesonders die Bedienoberfläche finde ich genial. Leider gibt es die aktuelle Version nur in englisch, aber für die meisten sollte das kein Problem darstellen.

Falls ein nachträglicher Weißabgleich erforderlich ist, verwende ich hierzu das Sharewareprogramm FixFoto, bei dem man lediglich auf eine geeignete Stelle im Bild klicken muss, die weiß bzw. grau werden soll. Auch die übrigen Features können sich durchaus sehen lassen. Ich habe noch die Option I²E dazugekauft, mit der sich mit nur 1 Mausklick und optionalen Schiebereglern eine Schnellkorrektur vornehmen lässt.

Die weitere Bearbeitung mache ich aber im allg. mit Photoshop. Das geht ruckzuck, man muss nur wollen 😉 Denn kein Programm verwendet bessere Algorithmen. Nur der nachträgliche Weißabgleich will mir damit in den meisten Fällen nicht so recht gelingen.

Sämtliche Bearbeitungsschritte werden am Originalbild vorgenommen, die Bildgröße wird erst ganz am Schluss auf den gewünschten Wert gebracht.

Als Beispiel habe ich unsere Apfelpfannkuchen ausgewählt.

Ich möchte vorausschicken, dass ich beim Food-o-grafieren in der Regel mit fester Blende (bei meiner EOS 400D ‚AV‘ genannt) arbeite. Um auch bei Indooraufnahmen ohne Blitz bzw. Fotoleuchten auf brauchbare Verschlusszeiten zu kommen, variiere ich die ISO-Einstellung entsprechend.

Beim nachfolgenden Beispielprojekt → Exif-Daten habe ich sogar ISO 1600 gewählt. Bei genauem Hinschauen oder Zoomen merkt man es (Farbrauschen). Es hätte allerdings auch ISO 800 gereicht, dann hätte ich immer noch mit mit F8 und 1/60 (statt 1/125) Indoor ohne Blitz fotografieren können.

Also, legen wir los:

Die Bilder werden in diesem Beitrag in der für unseren Blog verwendeten Standardgröße von 480×320, bei Klick auf das Bild in 25% der Orignalgröße dargestellt.

Original

Original

Das Original ist viel zu dunkel und hat überhaupt keine Leuchtkraft. Der Weißabgleich ist für mich zufriedenstellend, ich habe ihn daher nicht korrigiert.

Den nachfolgenden Schritt mache ich nur, wenn in den sehr dunklen Bereichen (Flasche, Innenseite der Pfannkuchen) keine Details erkennbar sind. Mit der Funktion Bild | Anpassen | Tiefen/Lichter… wählte ich eine Stärke der Tiefen von 30%. Mit dieser Funktion wird der Kontrast selektiv nur bei den Tiefen erhöht, die übrigen Bildteile bleiben unbeeinflusst.

nach Anwendung von Tiefen/Lichter

nach Anwendung von Tiefen/Lichter

Man erkennt, dass jetzt auch etwas im Pfannkuchen und mehr auf dem Etikett der Calvadosflasche zu sehen ist.

Im nächsten Schritt habe ich eine Tonwertkorrektur vorgenommen.

Beim Aufruf der Funktion Tonwertkorrektur wird das Histogramm, d.h. die Helligkeitsverteilung im Bild, dargestellt.

Histogramm

Histogramm

Man sieht, dass im Bild überhaupt keine hellen, bzw. weißen Anteile enthalten sind (rechts keine Amplitude). Man greift das rechte, weiße Dreieck (‚Lichter‘) mit der Maus und schiebt es so weit nach links, bis im Bild Helligkeitsanteile kommen, also etwa so:

Tonwertkorrektur der Lichter

Tonwertkorrektur der Lichter

Durch diese Maßnahme geht im Bild keine Information verloren, denn wo nichts ist, kann auch nichts fehlen. Anders wäre es, wenn man das Dreieck noch weiter nach links schieben würde.

Mit dem linken, schwarzen Dreieck kann man bei Bedarf analog verfahren, falls Tiefen (dunkle Anteile) fehlen. Mit dem mittleren, grauen Dreieck verschiebt man die Helligkeit der Mitten. Beides habe ch im Beispiel nicht gemacht.

Tonwertkorrektur (Tonwertspreizung)

Tonwertkorrektur (Tonwertspreizung)

Jetzt sieht das Bild eigentlich schon ganz passabel aus, finde ich. Allerdings fehlt noch etwas Leuchtkraft. Die bringe ich noch durch Anwendung der sog. Gradationskurven hinein.

Gradationskurven ohne Änderung

Gradationskurven ohne Änderung

Die Gradationskurve ist nach dem Aufruf eine Diagonale. Diese wird durch Anfassen der Kurve und Ziehen mit der Maus zu einem schwachen ‚S‘ geformt, also etwa so:

Gradationskurve angewandt

Gradationskurve angewandt

Und so sieht das Ergebnis aus:

Nach Anwendung einer Gradationskurve

Nach Anwendung einer Gradationskurve

Gegenüber dem Originalbild ist es m.E. deutlich freundlicher geworden.

Im Endeffekt ist das alles in einer, höchstens zwei Minuten gemacht.

Anschließend wird das Bild bei Bedarf noch ausgeschnitten, die Größe geändert, das © eingefügt und abgespeichert.

Osterausflug

Am Nachmittag des Ostersonntag haben wir bei herrlichem Wetter einen kleinen (nostalgischen) Ausflug in das werktags vollkommen verschlafene, mittelalterliche Städtchen Vellberg im Hohenloher Land gemacht. Nostalgisch deswegen, weil ich dort vor Jahren einige Tage in Seminaren und Englischkursen meiner Firma verbracht habe.

Gerne erinnere ich mich an das Historische Gasthaus ‚Zum Ochsen‘, in dem wir an den Abenden manches Bier getrunken haben (der Englischlehrer war Ire 😉 und den Geschichten des damals schon schätzungsweise 80 Jahre alten Wirts zugehört.

Wirtshausschild vom Ochsen in Vellberg

Wirtshausschild vom Ochsen in Vellberg

Am 1. Juliwochenende jedes Jahres findet in Vellberg das Weinbrunnenfest statt. Dann fließt aus diesem Brunnen Wein und 2000-3000 Besucher ergötzen sich am ihm. Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass das ‚Städtle‘ überhaupt soviele Gäste aufnehmen kann.

Osterbrunnen in Vellberg

Osterbrunnen in Vellberg

An Ostern war er als Osterbrunnen geschmückt, eine Tradition, die man hier relativ häufig antrifft.

Osterbrunnen in Vellberg (Ausschnitt)

Osterbrunnen in Vellberg (Ausschnitt)

Bärlauchsuppe

Eine Bärlauchsuppe ist bei uns während der Bärlauchsaison obligatorisch. So auch in diesem Jahr. Wir haben zwar schon vor 2 Jahren eine verbloggt, aber was soll’s!

Bärlauchsuppe

Bärlauchsuppe

Früher habe ich für 3 Portionen höchstens 150 g Bärlauch verwendet und mich gewundert, wo eigentlich der ganze Bärlauchgeschmack-/geruch der Suppe blieb. Diesmal habe ich für 3 Portionen ca. 600 Gramm Bärlauch verarbeitet und siehe da, endlich hatte sie ein wahrhaft gewaltiges Bärlaucharoma 😉

Außer dem Bärlauch waren nur noch 1 Zwiebel und 3 mittl. Kartoffeln und Gemüsebrühe in der Suppe, keine Sahne o.ä. Auch auf die üblichen Croûtons haben wir diesmal verzichtet.

Eine fein geschnittene Zwiebel und gewürfelte Kartoffeln in etwas Olivenöl angehen lassen, in Streifen geschnittenen Bärlauch dazugeben und zusammenfallen lassen. Mit Gemüsebrühe auffüllen und sanft köcheln lassen, bis die Kartoffeln weich sind. Im Mixer pürieren (mit dem Pürierstab wird nicht empfohlen), wieder in den Topf zurückgeben, mit Salz und Pfeffer sowie etwas Chiliflocken würzen. Event. noch etwas Gemüsebrühe zugeben, falls die Suppe zu dickflüssig ist.

Mit Schnittlauch-Zwiebel-Stängli servieren.

Wer will, reicht Croûtons dazu und/oder setzt noch einen Klacks Sahne oder Crème fraîche obendrauf.

Geröstete Maultaschen mit Speck

Derzeit muss es bei uns bekanntlich beim Kochen immer etwas schneller und einfacher gehen. Da ich gerne Maultaschen esse und selbsgemachte wie →dort derzeit illusorisch sind, habe ich notgedrungen welche gekauft.

Ich habe sie zuerst 10 Min. in Brühe gegart, in der Zwischenzeit etwas durchwachsenen Speck in kleine Würfel geschnitten und ausgelassen, dann eine feingeschnittene Zwiebel im Speckfett sanft gegart. Die Zwiebel-/Speckmischung beiseite stellen.

Maultaschen aus der Brühe nehmen – die Brühe ist übrigens bei den derzeit eisigen Temperaturen ein wahres Lebenselixier – überhaupt wenn man noch ein Ei hineinschlägt.

Maultaschen in Streifen schneiden und im Restfett bei milder Hitze anrösten. Speck-/Zwiebelmischung wieder hinzugeben, Pfeffer darübermahlen, event. etwas Salz darüberstreuen, noch etwas erhitzen und schließlich Petersilie untermischen.

Wer will, schlägt noch ein verkleppertes Ei darüber.

Gebratene Maultaschen mit Speck

Gebratene Maultaschen mit Speck

Dazu noch etwas Blattsalat.

Mir hat es trotz des geringen Aufwands sehr gut geschmeckt. Auf jeden Fall waren die gekauften Maultaschen weit aus besser als gar keine 😉

2009

Wir wünschen allen unseren Besuchern ein

Frohes und Glückliches Jahr

2009

Mögen alle Eure Wünsche in Erfüllung gehen.

Ilka und Ulli

Fröhliche Weihnachten

Mit dem Gedicht ‚Weihnachten‘ von Joseph Freiherr von Eichendorff wünschen wir allen unseren Besuchern ein frohes und besinnliches Weihnachtsfest.

Ilka und Ulli

Markt und Straßen stehn verlassen,
Still erleuchtet jedes Haus,
Sinnend geh ich durch die Gassen,
Alles sieht so festlich aus.

An den Fenstern haben Frauen
Buntes Spielzeug fromm geschmückt,
Tausend Kindlein stehn und schauen,
Sind so wunderstill beglückt.

Und ich wandre aus den Mauern
Bis hinaus ins freie Feld,
Hehres Glänzen, heilges Schauern!
Wie so weit und still die Welt!

Sterne hoch die Kreise schlingen,
Aus des Schnees Einsamkeit
Steigts wie wunderbares Singen –
O du gnadenreiche Zeit!

Der Weihnachtsmann liest in seinem Buch vermutlich nicht das Gedicht, sondern die Adresse seines nächsten Kunden 😉
Weihnachtsmann

Weihnachtsmann

Food-o-Grafie #2: Meine Objektive

foodografie #2

Nach der Vorstellung meiner Kameras will ich nun auch noch meine Objektive für meine DSLR Canon EOS 400D vorstellen.

Dieser Artikel ist mein Beitrag zu Zorras Event-Serie Food-o-Grafie #2.

Meine Canon EOS 400D habe ich als Set gekauft. Dieses Set beinhaltete neben dem Kamerabody und dem Standardzubehör einen Batteriegriff BG-E3 und 2 Original Canon Standard-Zoomobjektive

  • Canon EF-S 18-55mm 1:3,5-5,6 II
  • Canon EF 55-200mm 1:4,5-5,6 II USM

Ziemlich schnell kam ich zu der Erkenntnis, dass es suboptimal war, dieses Set zu kaufen, denn Objektive und Batteriegriff liegen mittlerweile unbenutzt im Schrank. Ich hätte mir besser nur den Body und andere Objektive kaufen sollen.

Warum?

Nun, den Batteriegriff benötige ich eigentlich nicht, da ich kaum in die Situation kommen werde, 1000 Bilder ohne Batteriewechsel machen zu müssen. Und wenn es doch einmal vorkommen sollte, der Batteriewechsel geht ruckzuck. Zwei Vorteile hat das Teil allerdings. Es hat einen zusätzlichen Auslöser, der das Auslösen bei Bildern im Hochfomat ohne Verrenkungen erlaubt und bietet außerdem die Möglichkeit, Standard AA-Batterien zu verwenden, falls man einmal wirklich keine Gelegenheit hat, die Akkus zu laden – z.B. bei einer mehrtätigen Expedition in die Wildnis 😉

Das EF-S 18-55mm hat praktisch keinen wirklichen Telebereich, sondern ist eigentlich nur ein Weitwinkel-Normal-Zoomobjektiv. Für die Foodfotografie ist das zwar kein wirkliches Problem, da ich aber die Kamera nicht nur dafür gekauft habe, muss man das Objektiv wechseln, sobald man ein Tele benötigt. Meistens muss man es danach gleich wieder zurückwechseln, weil man wieder ein Normalobjektiv braucht und das EF 55-200mm eben nur ein Tele ist. Daher haben Profis übrigens meist mehrere Kameras dabei.

Es ist nämlich gar nicht so einfach, unterwegs auf die Schnelle das Objektiv mit der gebotenen Sorgfalt zu wechseln, überhaupt, wenn man keinen Helfer dabei hat, der einem zusätzliche Hände zur Verfügung stellt.

Außerdem ist ein Objektivwechsel bei DSLR gar nicht so ungefährlich, weil schnell irgendwelcher Staub in die Objektivöffnung der Kamera fallen kann und dann zum gefürchteten Pixeldreck führt. Die EOS 400D hat zwar eine integrierte Sensorreinigung, die nützt aber nichts, wenn der Staub klebrig ist (z.B. Blütenstaub, der gerade vorbeifliegt). Ich hatte mir gleich zu Beginn einen solchen Dot eingefangen, der aber vom Canon Service auf Gewährleistung entfernt wurde. Seither führe ich die Objektivwechsel nur noch mit allergrößtem Respekt durch. Das EF 55-200mm habe ich danach kaum mehr benutzt.

Makroobjektiv

Da ich gerne Nahaufnahmen mache und das EF-S 18-55 eine Naheinstellgrenze von 0,28m und so einen Abbildungsmaßstab von nur ca. 1:4 hat, habe ich mir als erstes noch ein Makroobjektiv gekauft, das einen Abbildungsmaßstab von 1:1 ermöglicht.

Meine Wahl fiel auf ein SIGMA 105mm F2,8 DG Macro. Es ist kein Zoom, sondern ein Festbrennweiten-Teleobjektiv, d.h. man muss sich bei vorgebenem Bildausschnitt zum Objekt hin- oder wegbewegen und kann nicht stehenbleiben und am Zoomring drehen. Das Objektiv ist mit F2,8 relativ lichtstark, d.h. es ermöglicht das Spiel mit der Tiefenschärfe, was bei den Standardobjektiven auf Grund der geringeren Lichtstärke von F5,6 nicht so gut möglich ist.

Bei der Foodfotografie ist das mit Ausnahme spezieller Arrangements, bei denen ein Teil des Motivs verschwommen im Hintergrund verschwinden soll, weniger entscheidend, aber bei Macroaufnahmen und Portraits soll ja der Hintergrund eigentlich gar nicht mehr erkennbar sein. Das Macroobjektiv verwende ich ganz gerne für Foodaufnahmen, auch wenn man sich wegen der relativ hohen Brennweite ziemlich weit vom Objekt entfernen muss, was insbesonders bei Aufnahmen von oben u.U. eine Leiter erfordert, wenn man das Objekt nicht wie Barbara auf die Spielwiese stellen will.

Als Universalobjektiv ist es natürlich weniger geeignet, erstens hat es eine Fixbrennweite und damit keine Zoommöglichkeit und zweitens ist es ein 3,2-faches Teleobjektiv.

Universalobjektiv

Daher habe ich mir für unterwegs ein Objektiv gekauft, das den gesamten Brennweitenbereich abdeckt und außerdem über einen optischen Stabilisator verfügt. Meine Wahl fiel wieder auf ein SIGMA-Objektiv und zwar ein SIGMA 18-200mm F3,5-6,3 DC OS. Der optische Stabilisator bringt echt etwas, man kann mit etwa 2 Belichtungsstufen höher als normal aus der Hand fotografieren, ohne Verwackler befürchten zu müssen, d.h. mit 1/15 statt 1/60 sec. So ist es möglich, auch bei weniger guten Lichtverhältnissen mit relativ hoher Blende und so einem weiten Schärfenbereich aus der Hand zu fotografieren.

Dieses Objektiv verwende ich seither fast immer für unsere Foodbilder.

Es ist aber auch ein ideales Reiseobjektiv. Ich will allerdings nicht verschweigen, dass es mit über 600 Gramm relativ schwer ist, aber einen Tod muss man bekanntlich sterben.

Beispielbilder

Hier noch eine Bilderserie von einer meiner Lieblingsuppen (Kartoffel-Lauch-Suppe, diesmal mit einer Bauernbratwurst) mit dem Macroobjektiv.

Wie fast immer habe ich Zeitautomatik gewählt, d.h. die Blende vorgegeben und die Kamera bestimmt die Verschlusszeit.

Ich habe die Serie bei Blende 11 begonnen und bei jedem Bild die Blende um eine Stufe verringert, bis ich bei 2,8 angekommen war. So kann man ganz schön den Effekt der Tiefenschärfe erkennen.

Da ich die Bilder bei dem gegenwärtigen Mistwetter im Haus, aber trotzdem ohne Kunstlicht machen wollte, habe ich sie wegen dem witterungbedingtem katastrophal schlechten Licht mit Stativ aufgenommen. So konnte ich selbst noch mit Blende F11 und wenn ich gewollt hätte, noch mit einer höheren Blende fotografieren. Den Focus habe ich manuell eingestellt um ihn gezielt festzulegen und mich nicht auf den Autofocus verlassen. Bei Stativaufmahmen von umbewegtten Motiven ist das generell zu empfehlen.

Gemüsesuppe mit Wurst - F11 | 1,6sec

Gemüsesuppe mit Wurst - F11 | 1,6sec

f11: Bis auf das obere Bilddrittel ist fast alles scharf.

Ausschnitt aus den Exif-Daten:

Kamera: Canon EOS 400D DIGITAL
Blende: f 11,0
ISO-Wert: 100
Belichtungszeit: 1,6 s
EV +0,33 EV
Programm: A – Zeitautomatik
Meßmodus: Multisegment
Blitz: Aus
Weißabgleich: Auto
Zoom: 105,0 mm Real
Auflösung: 3888 x 2592 Pixel (Groß)
Gemüsesuppe mit Wurst - F8 | 1sec

Gemüsesuppe mit Wurst - F8 | 1sec

Die Petersilie und das Wurststück sind schon deutlich unschärfer geworden.

Gemüsesuppe mit Wurst - F5,6 | 1/2sec

Gemüsesuppe mit Wurst - F5,6 | 1/2sec

f5,6: Noch etwas unschärfer, auch ganz vorne ist die Unschärfe deutlich.

Dummerweise habe ich jetzt auf das Wurststück fokussiert, anstatt den Fokus bei allen Bildern zum Vergleich konstant zu lassen – aber man macht ja immer irgendeinen Blödsinn 🙁

Gemüsesuppe mit Wurst - F4 | 1/5sec

Gemüsesuppe mit Wurst - F4 | 1/5sec

f4: Eigentlich sind jetzt nur noch der Wurststück-Anschnitt und ein paar Gemüsestücke scharf.

Gemüsesuppe mit Wurst - F2,8 | 1/10sec

Gemüsesuppe mit Wurst - F2,8 | 1/10sec

f2,8: Eigentlich sind jetzt nur noch das Wurststück am Anschnitt rechts und ein paar Gemüsestücke richtig scharf.

Die Bilder mit meinem Universalobjektiv 18-200mm wären bei gleicher Brennweite, Blende und Fokussierung natürlich genauso geworden, insofern spare ich mir dies.