Schlagwort-Archive: Schwäbisch

Saure Kartoffelrädle

Bei uns gab es gestern Nostalgie pur: Saure Kartoffelrädle. Eigentlich ein typisches Nachkriegsessen weckt es mir Erinnerungen an meine Kindheit. Meine Tante Hilde – Gott habe sie selig – hat sie häufig zubereitet, wenn ich zu ihr zu Besuch kam, da sie wusste, dass ich sie gerne esse.

Saure Kartoffelrädle

Saure Kartoffelrädle

Ich habe sie noch mit ein wenig Rotwurst ergänzt, denn irgendwie glaubt man, dass Kartoffeln und etwas Sauce allein der heutigen Lebensart nicht mehr entsprechen. Früher gab es natürlich keine Wurst dazu, dafür gelegentlich Kopfsalat, da die Rädle als Hauptgericht dienten.

========== REZKONV-Rezept – RezkonvSuite v1.4
Titel: SAURE KARTOFFELRÄDLE
Kategorien: Eintopf, Kartoffeln
Menge: 4 Personen

Zutaten

1 kg   Festkochende Kartoffeln
1 Bund   Schnittlauch
H SOSSE
30 Gramm   Butter
30 Gramm   Mehl
1 Ltr.   Gemüsebrühe
1     Lorbeerblatt
      Weißwein- oder Apfelessig nach Gusto
1 geh. TL   Senf
      Salz, Pfeffer, Muskat
3 Prisen   Majoran
1 groß.   Zwiebel
1 Essl.   Butterschmalz

Quelle

  Nach einem Rezept in "Badische Zeitung"
  Erfasst *RK* 14.03.2009 von
  Ulli Fetzer

Zubereitung

Kartoffeln:

Am besten eignen sich festkochende Kartoffelsorten. Die Rädle sollen in der Soße ihre Struktur behalten und nicht zerfallen, sonst wird das Gericht am Ende unansehnlich.

Die Kartoffeln werden ca. 2,5 Stunden vor dem Essen in der Schale gekocht und, nachdem sie etwas ausgekühlt sind, gepellt und erst kurz vor der Fertigstellung in nicht zu dünne Scheiben geschnitten. Die Wartezeit ist zu empfehlen, da sonst die Kartoffeln nicht richtig abbinden und die Scheiben zerfallen.

Die Soße:

Grundlage ist eine Béchamel-Soße. Zunächst wird die Butter in einem Topf geschmolzen. Sie soll nur flüssig werden und aufschäumen, aber nicht braun werden. Dann wird die gleiche Menge an Mehl sukkzessive hineingesiebt, dabei wird kräftig gerührt. Die flüssige Butter saugt das Mehl vollständig auf, beide verbinden sich und auf dem Topfboden ist es nun fast trocken.

Das alles geschieht bei moderater Hitze. Wird zu kräftig geheizt und sowohl Butter als auch Mehl braun, so gibt es keine weiße Soße, sondern eine Einbrenne. Wer das lieber mag, verfährt so.

Nun wird mit der kalten Gemüsebrühe aufgegossen, und zwar langsam und unter ständigem kräftigen Rühren mit dem Schneebesen. Diese Grundsoße lässt man nun fünfzehn Minuten zusammen mit einem Lorbeerblatt ganz leicht köcheln und rührt dabei gelegentlich um, damit nichts ansetzt. Dadurch verflüchtigt sich der Mehlgeschmack und der Buttergeschmack bleibt. Die Konsistenz der Soße wird ganz individuell geregelt, indem man Brühe zugibt oder weiter einkocht.

Das Lorbeerblatt herausnehmen. Nun geht es ans Abschmecken, und da es saure Kartoffelrädle werden sollen, muss nicht zu knapp Essig dran. Da das Auge mitisst, sollte man Weißwein- oder Apfelessig, aber keinen dunklen Essig (z.B. Rotweinessig) nehmen. Als weitere Würze wird etwas scharfer Senf hineingerührt, dazu Salz, Pfeffer und Muskat sowie Majoran.

Nebenher in einer Pfanne die sehr fein geschnittene Zwiebel in Butterschmalz goldgelb-glasig dünsten, dann in die Soße geben und verrühren. Wenn nun die Soße so schmeckt, dass man sie am liebsten gleich so weglöffeln möchte, ist sie richtig.

Fertigstellung:

Nun werden die Kartoffelscheiben hineingegeben. Alles zusammen noch einmal durchwärmen und zu guter Letzt mit fein geschnittenem Schnittlauch bestreuen.

Und wer auf Fleisch partout nicht verzichten möchte: Blutwurst oder event. auch Saitenwürstchen (Frankfurter, Wiener) passen prima dazu, müssen aber nicht sein. Früher hat man die Sauren Rädle als Hauptgericht mit Salat gereicht.

=====

Linsen und Spätzle

Heute gab es einer meiner Leibspeisen: das schwäbische Nationalgericht Linsen und Spätzle. Die obligatorisch dazu gehörenden Saitenwürschtle (Wiener, Frankfurter) brauchen nicht extra erwähnt zu werden.

Linsen und Spätzle, das schwäbische Nationalgericht

Linsen und Spätzle, das schwäbische Nationalgericht

Ehrensache, dass (bis auf die Würste) alles selbst gemacht wurde, also kein Linsengemüse aus der Dose und keine Spätzle aus der Tüte bzw. der Kühltheke.

Herrlich hat es geschmeckt – und zwar ohne Senf zu den Saiten, auf den manche – meist Nichtschwaben – einfach nicht verzichten wollen.

========== REZKONV-Rezept – RezkonvSuite v1.4
Titel: LINSEN UND SPÄTZLE
Kategorien: Teigwaren, Spätzle, Linsen, Wurst
Menge: 2 bis 3 Personen

Zutaten

250 Gramm   Linsen
1/2     Karotte
2 Essl.   Butterschmalz
2-4 Essl.   Mehl
      Salz und Pfeffer
1-2 Essl.   Essig
4-6     Saitenwürstle (1 Paar pro Portion)
H FÜR DIE SPÄTZLE
250 Gramm   Weizendunst (Spätzlemehl)
      — zur Not tut es auch das 405er Universalmehl
3-4     Eier, je nach Größe und verwendetem Mehl
      Milch, nach Bedarf
      Salz
1 Prise   Muskat

Quelle

  Mein Standardrezept
  Erfasst *RK* 21.08.2001 von
  Ilka Spiess

Zubereitung

Linsen verlesen, über Nacht einweichen und am folgenden Tag in frischem Wasser zusammen mit der geputzten und in sehr kleine Würfel geschnittenen Karotte gar kochen (bei meiner Linsensorte dauerte das ca. 20 Minuten).

Wer will, kocht die Linsen mit etwas klein geschnittenem, angebratenem, magerem geräuchertem Bauchspeck, in dem man eine klein geschnittene Zwiebel glasig werden ließ.

Das Butterfett erhitzen, das Mehl darin goldbraun rösten. Mit Kochsud der Linsen ablöschen. Kräftig mit Salz und Pfeffer abschmecken. Die Hälfte der Essigmenge darunter mischen und gut 10 Minuten köcheln lassen. Linsen zugeben und eventuell nochmals würzen.

Saitenwürstchen einlegen und noch einige Minuten leise köcheln lassen. Vorsicht, dass die Würste nicht aufplatzen!

Kurz vor dem Servieren die Linsen je nach Gusto mit Essig abschmecken.

Mit Spätzle und Saitenwürstchen servieren.


Wer nicht weiß, wie man Spätzle selbst machen kann, voilà:

Für die Spätzle das Mehl in eine Rührschüssel geben, zunächst nur 3 Eier aufschlagen und auf das Mehl geben. Mit den Knethaken eines Handrührgeräts gut verrühren. Es muss sich ein homogener, aber sehr zäher Teig ergeben. Gegebenenfalls noch ein weiteres Ei und/oder Milch hinzugeben, bis die erwünschte Konsistenz erreicht ist. Falls er zu flüssig ist, noch etwas Mehl hinzugeben. Mit Salz und Muskat würzen. Den Teig zudecken und mindestens 1 Stunde ruhen lassen.

In einem großen Topf reichlich (Salz-)Wasser zum Kochen bringen. Jeweils eine Portion Teig in eine Spätzlepresse geben und in das kochende Salzwasser drücken. Sobald die Spätzle an die Oberfläche kommen, sind sie fertig und werden mit einem Schaumlöffel aus dem Wasser gehoben. Danach wird die nächste Portion auf dieselbe Weise gegart.

Statt der Spätzlepresse kann man die Spätzle natürlich auch vom Brett schaben oder ein anderes Tool benutzen.

=====

Fleischküchle mit schwäbischem Kartoffelsalat

Heute gab es mal wieder Fleischküchle (Fleischpflanzl, Fleischlaibchen, Frikadellen, Buletten usw.) mit schwäbischem Kartoffelsalat.

Fleischküchle mit schwäbischem Kartoffelsalat

Fleischküchle mit schwäbischem Kartoffelsalat

Die Fleischküchle haben wir diesmal im Gegensatz zu sonst nicht vor dem Braten in Dunstmehl, sondern – einer Idee von Alfons Schuhbeck folgend – in Semmelbröseln gewälzt. Nicht schlecht muss ich sagen.

Für den Kartoffelsalat habe ich sogenannte festkochende Kartoffeln gekauft. Pustekuchen, sie waren alles andere als festkochend. Das fällt mir in letzter Zeit öfters auf, im Supermarkt bekommt man selten den aufgedruckten Typ. So sind es zwar leider nicht die gleichmäßigen feinen Rädchen geworden, weil die meisten zerbrochen sind, geschmeckt hat der Salat aber wie er schmecken soll und das ist letztlich doch die Hauptsache.

Hier die Rezepte, zuerst das für die Fleischküchle:

========== REZKONV-Rezept – RezkonvSuite v1.4
Titel: FLEISCHKÜCHLE
Kategorien: Hackfleisch
Menge: 6 bis 8 Stück

Zutaten

1     Zwiebel, fein gehackt
2 Essl.   Petersilie, fein gehackt
500 Gramm   Gemischtes Hackfleisch
1     Brötchen vom Vortag, in Milch eingeweicht und
      — gut ausgepresst
1     Ei
1 Teel.   Senf
      Salz und Pfeffer
      Semmelbrösel
      Butterschmalz

Quelle

  unsere Vorgehensweise
  Erfasst *RK* 29.12.2008 von
  Ulli Fetzer

Zubereitung

Die Zwiebelwüreflchen in Butterschmalz glasig werden lassen, fein gehackte Petersile dazugeben und abkühlen lassen.

Hackfleisch, das Brötchen, das Zwiebel-Petersilien-Gemisch, Ei, Senf, Salz und Pfeffer gut vermischen. Für die Bindung des Fleischteigs dazu unbedingt die (natürlich gut gewaschenen) Hände verwenden.

Die Fleischküchle ausformen, in Semmelbröseln wälzen und bei mäßiger Hitze in Butterschmalz ausbacken.

Dazu passt z.B. Schwäbischer Kartoffelsalat.

=====

… und hier das Rezept für ‚meinen‘ schwäbischen Kartoffelsalat. Auch wenn jetzt viele die Nase rümpfen werden, der Maggigeschmack gehört einfach dazu! Und wenn wie jetzt kein frischer Liebstöckel erhältlich ist, bleibt eben nur noch Maggi übrig. C’est la vie.

========== REZKONV-Rezept – RezkonvSuite v1.4
Titel: ULLIS SCHWÄBISCHER KARTOFFELSALAT
Kategorien: Salat, Kartoffeln
Menge: 2 Personen

Zutaten

500 Gramm   Salatkartoffeln (festkochende Sorte)
1     Zwiebel, fein gehackt
100-200 ml   Fleischbrühe; ca.
      Salz und Pfeffer
1 Essl.   Kressi-Essig
  Einige   Liebstöckelblätter, in feine Streifen geschnitten
      — ersatzweise Maggi-Würze
2 Essl.   Petersilie, fein gehackt
3 Essl.   Geschmacksneutrales Öl, z.B. Sonnenblumenöl

Quelle

  Eigenes Rezept
  der Vorgehensweise meiner Tante Hilde nachempfunden
  Erfasst *RK* 29.12.2008 von
  Ulli Fetzer

Zubereitung

Die Kartoffeln in Salzwasser garen, Kochwasser abgießen und Kartoffeln im geschlossenen Topf abbinden, aber nicht abkühlen lassen.

Zwiebel in Brühe 5 Minuten köcheln lassen.

Kartoffeln in noch warmem Zustand schälen und gleich in möglichst feine Rädchen schneiden. Salzen, pfeffern, Essig und die Zwiebeln mit zunächst nur einem Teil der heißen Brühe darübergeben. Alles vorsichtig vermischen. Die Kartoffeln sollen unbedingt die gesamte Marinade aufsaugen, aber dennoch feucht bleiben. Wenn die Kartoffelscheiben beim Vermischen nicht Schwätzen, d.h. ein schmatzendes Geräusch von sich geben, soviel weitere Brühe hinzugeben, bis sie zu ‚Schwätzen‘ beginnen. Auf keinen Fall darf jedoch überschüssige Brühe auf dem Schüsselboden verbleiben.

Nun Petersilie und Liebstöckelblätter (oder ersatzweise Maggi) hinzugeben, nochmals vorsichtig vermischen und schließlich das Öl untermischen und event. noch mit Salz und Pfeffer abschmecken.

=====

Wie wichtig für den Schwaben die richtige Konsistenz des schwäbischen Kartoffelsalats ist, kann man folgendem Gogenwitz lesen:

Ein Gog kommt nach seinem Frühschoppen deutlich verspätet zum Mittagessen heim und beschwert sich bei seiner Ehefrau: ‚Menschenskind, der Kartoffelsalat ist heute ja mal wieder einmal furztrocka.‘ Darauf sie: ‚Du hättest halt vor 2 Stunden kommen müssen, da wer er noch soichnass."

Weitere Kostproben für die oft recht deftigen Gogenwitze →hier.

Schwäbischer Wurstsalat

Es war mal wieder an der Zeit für einen Wurstsalat. Dieses Mal habe ich ihn nach Schwäbischer Art, also mit Schwarzwurst zubereitet.

Klar, bei landsmannschaftlichen Rezepten gibt es meist sehr viele Originalrezepte. Der Bierschinken anstelle der Schinkenwurst ist zugebenermaßen nicht so ganz original, aber er schmeckt ganz einfach. Und das ist die Hauptsache.

Schwäbischer Wurstsalat

Auf dem Bild fehlen die Schnittlauchröllchen bzw. Ringe einer Frühlingszwiebel, die kamen erst nach dem Fototermin dazu 😉

========== REZKONV-Rezept – RezkonvSuite v1.4
Titel: SCHWÄBISCHER WURSTSALAT
Kategorien: Salat, Wurst
Menge: 2 Personen

Zutaten

200 Gramm   Schwarze Wurst; oder Zungenwurst o.ä.
200 Gramm   Bierschinken; oder frische Schinkenwurst
1 groß.   Zwiebel
1     Roter Rettich
4     Cornichons
4     Kirschtomaten
H MARINADE
      Salz, gemahlener schwarzer Pfeffer
1 Teel.   Senf, mittelscharf
1 Essl.   Essig
3 Essl.   Neutrales Pflanzenöl
H ZUM BESTREUEN
      Schnittlauch oder Frühlingszwiebeln in Ringen

Quelle

  Eigene Kreation
  Erfasst *RK* 06.08.2008 von
  Ulli Fetzer

Zubereitung

Bierschinken und Schwarze Wurst in grobe Stücke schneiden. Anstatt der Schwarzwurst, welche bei uns bei jedem Metzger erhältlich ist, kann man alternativ Blutwurst oder Zungenwurst o.ä. dazu nehmen.

Zwiebeln schälen und in feine Ringe schneiden. Die roten Rettiche waschen, putzen, in feine Scheiben schneiden. Cornichons in kleine Würfel und Kirschtomaten in Viertel schneiden.

Die Marinade anmachen, Wurststücke, Zwiebeln, Rettich, Cornichons und Tomaten hinzugeben un alles in einer großen Schüssel miteinander vermischen. Mindestens eine halbe Stunde im Kühlschrank durchziehen lassen.

Vor dem Servieren mit Schnittlauch oder Frühlingszwiebeln bestreuen. Eventuell noch mit Zwiebelringen, Rettich- und Gurkenscheiben garnieren.

Dazu reicht man frisches Brot und ein Glas Bier.

=====

Allgäuer Kässupp‘

Und wieder ein schwäbisches Süppchen. Diesmal ist es eine Käsesuppe, die sich ganz gut für Käsereste eignet, die ich einfriere und damit den Schmelzkäse substituiere.

Statt der Weissbroteinlage habe ich ein paar Pizzaschnitten gebacken, die ganz gut dazu passen – dank dem Vorrat an 5-Minuten Teig können auch spontane Entschlüsse umgehend in die Tat umgesetzt werden.

Somit war ein kleines Abendessen schnell komplett.

Allgäuer Kässupp’

========== REZKONV-Rezept – RezkonvSuite v1.4
Titel: ALLGÄUER KÄSSUPP‘
Kategorien: Suppe, Käse, Einlage, Schwäbisch, Einfach
Menge: 4 Personen

Zutaten

1 groß.   Zwiebel
2     Knoblauchzehen
4 Essl.   Butter
3 Essl.   Mehl
1 Ltr.   Kräftige Fleischbrühe
200 Gramm   Sahne
      Salz, weißer Pfeffer, Muskatnuss
50 Gramm   Schmelzkäse
100 Gramm   Geriebener Emmentaler
H FÜR DIE EINLAGE
1/2 Bund   Petersilie
4 Scheiben   Weißbrot
4 Essl.   Helles Bier
60 Gramm   Butter

Quelle

  Rose Marie Büchele – Schwäbisch kochen
  Erfasst *RK* 09.01.2008 von
  Ilka Spiess

Zubereitung

1. Die Zwiebel und die Knoblauchzehen schälen und fein hacken. Die Butter erhitzen. Die Zwiebel und den Knoblauch darin bei schwacher Hitze glasig dünsten. Das Mehl dazusieben und kurz anschwitzen, aber keine Farbe nehmen lassen. Die Fleischbrühe unter Rühren mit einem Schneebesen angießen. Die Suppe 5-10 Minuten kochen lassen.

2. Die Suppe durch ein Sieb in einen anderen Topf gießen. Erneut aufkochen, die Hitze reduzieren und die Sahne unterrühren. Mit Salz, Pfeffer und Muskatnuß pikant würzen. Den Käse einrühren, und die Suppe nochmals aufkochen lassen. Dann die Hitze reduzieren und die Suppe ziehen lassen.

3. Die Petersilie waschen, trockenschütteln und fein hacken. Aus den Weißbrotscheiben runde Taler ausstechen, mit dem Bier beträufeln. In einer Pfanne 40 g Butter erhitzen und die Brotscheiben darin von beiden Seiten goldbraun rösten.

4. Die Brotscheiben in vorgewärmte Suppentassen legen. Die restliche Butter in der Pfanne schmelzen. Die Petersilie kurz darin schwenken und auf den Brotscheiben verteilen. Mit der heißen Käsesuppe auffüllen.

Zubereitungszeit: etwa 40 Minuten

=====

Leberspätzlesupp‘

Der Januar steht bei uns unter dem Stern der schwäbischen Küche. Nach all den Feiertagen ist diese habhafte und deftige Küche genau das Richtige.

Die Fleischbrühe mit den Leberspätzle gehört zu meinen absoluten Favoriten. Eine richtig gute selbstgemachte Brühe sollte es aber schon sein, damit aus dieser Suppe eine Delikatesse wird.

Leberspätzlesupp

========== REZKONV-Rezept – RezkonvSuite v1.4
Titel: LEBERSPÄTZLESUPP‘
Kategorien: Suppe, Einlage, Schwäbisch
Menge: 4 Personen

Zutaten

1 klein.   Zwiebel
50 Gramm   Weiche Butter
80 Gramm   Paniermehl
150 Gramm   Kalbs- oder Rinderleber
      – vom Metzger durch den Fleischwolf drehen lassen
1     Ei
      Salz
1/2 Teel.   Majoran
1 Bund   Schnittlauch
3/4 Ltr.   Rinderbrühe

Quelle

  Rose Marie Büchele – Schwäbisch kochen
  Erfasst *RK* 08.01.2008 von
  Ilka Spiess

Zubereitung

1. Die Zwiebel schälen und reiben. In einer Schüssel die Butter schaumig rühren. Nach und nach das Paniermehl, die Leber, die Zwiebel und das Ei einrühren. Mit Salz und Majoran würzen. Den Teig etwa 20 Minuten kalt stellen.

2. Reichlich Salzwasser in einem großen Topf aufkochen. Sobald das Wasser kocht, einen Spätzlehobel auf den Topf setzen. Den Spätzleteig hineinfüllen und in das siedende Wasser schaben. Die Hitze reduzieren und die Leberspätzle in etwa 10 Minuten garziehen lassen. In ein Sieb abgießen und kurz unter kaltem Wasser abschrecken.

3. Den Schnittlauch waschen, trockenschütteln und kleinschneiden. Die Rinderbrühe erhitzen. Die fertigen Leberspätzle in vorgewärmte Suppentassen verteilen und mit der heißen Brühe auffüllen. Mit Schnittlauchröllchen garnieren.

Zubereitungszeit: etwa 40 Minuten (davon 20 Minuten Kühlzeit)

=====

Linsen mit Spätzle und Saitenwürschtle

Angeregt durch Ullis Württemberg-Beitrag, mußte ich wieder einmal etwas ganz Ur-Schwäbisches kochen.

Man soll es nicht glauben, daß man sich an ein solches Gericht gewöhnen kann. Als Pfälzerin, vor einigen Dekaden ins Schwabenland ausgewandert, war mir diese Zusammenstellung völlig fremd und auch etwas gewöhnungsbedürftig. Inzwischen – gut eingebürgert – mache ich dieses Gericht gerne nach einer größeren Völlerei.

Nach dem ganzen Weihnachts- und Geburtstagsmarathon stand mir einfach der Sinn nach Deftigem und Unkompliziertem. Was liegt näher als die schwäbische Küche, sie ist ehrlich, herzhaft und gut.

Ein bißchen Chichi konnte ich mir trotzdem nicht verkneifen. Statt dem stinknormalen Haushaltsessig, den man normalerweise zum Ansäuern der Linsen verwendet, habe ich den Würstchen ein bißchen Balsamico verpasst, was sie dankbar annahmen 😉

Linsen mit Spätzle

Gefüllte Fleischflädle

Warum in der Ferne schweifen, wo das Gute doch so nah ist? Heute gab es einen Klassiker der schwäbischen Küche, gefüllte Flädle – dieses Mal mit einer Farce aus der Masse von rohen Bratwürsten, Zwiebeln und Petersilie.

Gefüllte Flädle

========== REZKONV-Rezept – RezkonvSuite v1.4
Titel: GEFÜLLTE FLEISCHFLÄDLE
Kategorien: Backofen, Pfannkuchen, Gefüllt, Wurst
Menge: 4 Portionen

Zutaten

H PFANNKUCHEN
250 Gramm   Mehl
      Salz
4     Eier
1/2 Ltr.   Milch
100 Gramm   Butterschmalz
H FÜLLUNG
1     Zwiebel
1 Bund   Petersilie
1 Essl.   Butter
400 Gramm   Brät von rohen Bratwürsten
      – dazu die Haut der Bratwürste entfernen
H GRATINIEREN UND SERVIEREN
200 Gramm   Sahne
100 Gramm   Crème Fraîche
      Geriebenen Käse nach Geschmack
      Butter; für die Form
3 Essl.   Butter
3 groß.   Zwiebeln

Quelle

  Nach Rose Marie Büchele: Schwäbisch kochen, GU
  Erfasst *RK* 30.08.2002 von
  Ulli Fetzer

Zubereitung

Vorbemerkung:

Flädle sind dünne Pfannkuchen, die ganz nach Geschmack süß oder pikant gefüllt werden oder in Streifen geschnitten als Einlage für eine Fleischbrühe (Flädlesuppe) oder Tomatensuppe dienen.

Zubereitung Pfannkuchen:

Das Mehl, Salz und die Eier mit einem Schneebesen verrühren. Nach und nach die Milch dazugeben. In einer Pfanne etwas Butterschmalz erhitzen. Aus dem Teig nacheinander Pfannkuchen (pro Portion 2 Stück) backen. Dabei immer wieder etwas Butterschmalz in die Pfanne geben.

Den Backofen auf 200°C vorheizen.

Füllung und Fertigstellen:

Eine Zwiebel schälen und fein hacken. Die Petersilie waschen, trockenschütteln und ohne die feinen Stiele fein hacken. Die Butter in einer Pfanne erhitzen. Die Zwiebelwürfel und die Petersilie darin bei schwacher Hitze dünsten.

Das Bratwurstbrät mit der gedünsteten Zwiebel-Petersilienmasse mischen. Die Flädle mit der Masse bestreichen, aufrollen und nebeneinander in die mit Butter ausgepinzelte Auflaufform legen.

Sahne, Crème Fraîche und etwas geriebenen Käse verrühren und die Flädle mit dem Sahnegemisch begießen. Geriebenen Käse über die Flädle streuen und in der Mitte des Backofens in etwa 30 Minuten goldgelb ausbacken.

Die Zwiebeln schälen und in feine Ringe schneiden. Die Butter erhitzen und die Zwiebeln darin bei mitllerer Hitze goldgelb braten. Die Fleischflädle aus dem Backofen nehmen, mit den Zwiebelringen belegen und servieren.

Dazu Tomatensalat oder Blattsalate.

Im Originalrezept wird als Beilage Kartoffelsalat empfohlen. Das halte ich jedoch für etwas zu massig.

Statt Bratwurstbrät kann man auch Hackfleisch nehmen.

Die in Scheiben geschnittenen Flädle eignen sich sehr gut als Einlage in eine Fleischbrühensuppe (Brätstrudelsuppe).

=====

Schlachtplatte

Zu Silvester gab es bei uns wie fast immer Schlachtplatte.

Dass man dann im kommenden Jahr immer ausreichend Geld zur Verfügung hat, wissen wir allerdings erst seit dem Neujahrstag durch Bolli’s Beitrag Choucroute au champagne / Champagner-Sauerkraut.

Da haben wir ja echt ein glückliches Händchen gehabt 😉

Zur Schlachtplatte haben wir ein Schäufele in Filder-Sauerkraut 1 – 1,5 Stunden leise köcheln lassen und am Schluss noch die kleinen frischen schwäbischen Leber- und Griebenwürstchen hinzugegeben.

Schlachtplatte für zwei

Das Schäufele war ziemlich groß, d.h. wir werden noch ein Weilchen damit zu tun haben.

Schlachtplatte Portion

Die einzelne Portion, die wir noch mit Scheiben von der Semmelknödelrolle angereichert haben (Kartoffelpüree oder Salzkartoffel wären fast besser gewesen), war auch nicht von schlechten Eltern, aber es musste ja etwas Grundlage für den Champagner um Mitternacht geschaffen werden.

Kuttelsuppe in der Brotschüssel

Mama Africa’s Zulusauce Habanero

Unsere Brotschüsseln haben uns so fasziniert, dass wir sie gleich noch einmal zum Einsatz gebracht haben. Dieses Mal haben wir sie mit einer herzhaften Kuttelsuppe gefüllt. Obwohl die Suppe um einiges flüssiger als das Gulasch war, haben sie auch dieses Mal hervorragend gehalten. Selbst nach der zweiten Portion Suppe sind sie nicht durchgeweicht. Sie haben also ihren Test für eine mitternächtliche Gulaschsuppe bestanden.

Das Rezept für die Brotschüsseln gibt es hier. Das Basisrezept für Kuttelsuppe hier.

Die Suppe haben wir dieses Mal besonders pikant abgeschmeckt. Mama Africa’s Zulusauce Habanero (Bezugsquelle: hier) ist zwar nicht gerade urschwäbisch, aber der Schwabe ist ja schließlich Kosmopolit 😉

Die Suppe samt Behältnis hat uns hervorragend geschmeckt.

Kuttelsuppe in der Brotschüssel